Medizin studieren: Welche alternativen Möglichkeiten gibt es?

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Es ist der Traum vieler junger Menschen: Menschen helfen, Krankheiten heilen – Ärztin oder Arzt werden! Der Weg zum Medizinstudium ist in Deutschland aber nicht nur wegen der Beliebtheit des Studiengangs vergleichsweise steinig. Trotzdem sollten sich ambitionierte junge Menschen davon nicht abschrecken lassen, schließlich werden Ärzte nach wie vor sehr gebraucht und mit dem richtigen Engagement ist das Studium auch zu meistern. Dieser Artikel stellt alternative Wege in das Medizinstudium vor – selbst, wenn die Abiturnote zunächst nicht ausreichen sollte.

Medizin studieren – im Ausland?

Wer in Deutschland die recht hohen Hürden des sogenannten Numerus Clausus auf dem Weg in das Medizinstudium nicht einfach so überwinden kann, der sollte über ein Medizinstudium im Ausland nachdenken. Schon in einigen deutschen Nachbarländern sind die Bedingungen für ein Medizinstudium deutlich besser. Unter Umständen kann hier die Aufnahme eines Medizinstudiums auch ohne NC und Wartesemester erfolgen. Eines der beliebtesten Länder für Studienanfänger ist diesbezüglich Österreich. In Österreich gibt es keinen NC bei der Bewerbung auf einen Studiengang. Potentielle Studienanfänger müssen einen Aufnahmetest bestehen.

Beim Medizinstudium wird dieser Aufnahmetest oft „MedAT“ abgekürzt. Zwar gilt der Test als relativ schwierig und es muss auch eine kleine Gebühr entrichtet werden, allerdings wird einem hier – anders als beim NC-Verfahren – nicht von Vornherein die Chance auf ein Studium komplett verwehrt. Die Aufnahmetests sind quotiert. Das heißt, dass jedes Jahr nur eine bestimmte Anzahl von potentiellen Studienanfängern die Prüfung bestehen ‚dürfen‘. Je nachdem, wie hoch also die Anzahl der Bewerber ist, desto besser muss man beim Aufnahmetest abschneiden, um noch eine Chance zu haben.

Das ist ein hoher Druck, der da auf den potentiellen Studierenden lastet – aber es ist schaffbar. Zudem überzeugt Österreich als Studienort mit seinen fehlenden Studiengebühren und der hohen Lebensqualität. Wer allerdings in einer der großen Städte wie beispielsweise Wien studieren möchte, sollte entsprechend viel Kapital mitbringen oder sich alsbald um einen Nebenjob bemühen. Die Lebenshaltungskosten sind in Österreich oftmals ein wenig höher als in Deutschland.

dolgachov/123rf.com

Medizin studieren mit Wartesemestern

Wer sich nicht im Ausland nach Möglichkeiten für ein Medizinstudium umschauen möchte, dem bleibt noch die Option, über Wartesemester einen Studienplatz zu erhalten. Wer sein Abitur gemacht hat, erwirbt damit automatisch auch die Hochschulzugangsberechtigung. Ab diesem Zeitpunkt zählen die Wartesemester. Man muss also im Prinzip nichts weiter tun, um in die Warteschleife zu kommen. Allerdings zählen die Semester nicht weiter, wenn man in einen Studiengang an einer deutschen Hochschule eingeschrieben ist.

Deswegen gehen viele angehende Medizinstudenten dazu über, vor Aufnahme ihres Studiums eine Ausbildung, Praktika, ein freiwilliges Jahr und/oder einen Auslandsaufenthalt zu unternehmen. Besonders beliebt ist die Kombination aus einer medizinischen Ausbildung – beispielsweise zum Rettungssanitäter – und angeschlossenem Medizinstudium. Während der Ausbildung kann man schon einige wichtige Dinge lernen, die einem später das Studium erleichtern. Auch die Ausbildung zum Krankenpfleger oder zur Krankenschwester ist beliebt, da man hier bereits den Klinikalltag kennenlernen und mit Ärzten in Kontakt kommen kann.

Allerdings sollte man sich gut überlegen, wie aussichtsreich eine Überbrückung bis zum Studium mit Wartesemestern ist. Bei einem Notenschnitt von 2,3 bräuchte es zur Zeit 14 Halbjahre, bis man zu einem Medizinstudium zugelassen werden könnte. Das sind sieben Jahre – und damit deutlich länger als eine durchschnittliche Ausbildung.

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