Ein Master neben dem Beruf: Ist das überhaupt realistisch?

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Das nicht mehr ganz so neue Bachelor-Master-System ermöglicht hierzulande bisher ungekannte Karrieremöglichkeiten. Viel flexibler sind mittlerweile die Lebensläufe – und es ist nie zu spät, sich noch einmal weiterzubilden. Ein Studium neben dem Beruf ist aber auch anspruchsvoll. Ganz besonders, wenn es sich um ein Masterstudium handelt.

Wie studiert man neben dem Beruf?

Wer ein nebenberufliches Masterstudium aufnehmen möchte, kann sich freilich nicht einfach wie jeder andere Student an einer allgemeinen Universität einschreiben. Das heißt: Er kann es schon, wird dann jedoch die meiste Zeit Vorlesungen mitten in der Arbeitszeit auf dem Stundenplan wiederfinden und diese folglich nicht besuchen können. Diese Option ist also nur für jene interessant, die sich ihre Arbeitszeit frei – und zwar wirklich frei – einteilen können. Für Freiberufler mit überschaubarem Arbeitsaufwand ist es daher problemlos möglich, den Master neben der Tätigkeit, sofern sie denn trotzdem ausreichend Einkommen generiert, an einer regulären Uni zu machen.

Für alle anderen kommen nur Akademien in Frage, die einen besonderen berufsbegleitenden Master anbieten. Diese berufsbegleitenden Master kommen oft mit Vorlesungen und Seminaren daher, die in den Abendstunden zu besuchen sind – oder sie verzichten gar völlig auf diese. Für reguläre Werktätige sind reine Online-Studiengänge an einer Fernuniversität oft die einzige Möglichkeit, noch ein akademisches Upgrade zu erhalten. Sie können die Kurse dann im Feierabend per Video-Präsentation ansehen oder das Material am Wochenende durcharbeiten. Man kann davon ausgehen, dass diese Form des Studiums länger dauert als ein reguläres Studium mit Anwesenheitspflicht an einer Uni – es muss aber nicht so sein.

Lohnt sich der Master?

Ein anhaltender Streit brodelt über der Frage, ob der Master als Ergänzung zum Bachelor überhaupt sinnvoll ist. Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. In bestimmten Branchen, die Quereinstiege begünstigen, genügt der Bachelor für eine Karriere. Alles weitere hängt vom persönlichen Engagement ab – da würde eine Unterbrechung mit einem weiteren Studium nur im Wege stehen. In anderen Branchen – gerade in hochspezialisierten Bereichen wie der IT – geht es ohne Master an bestimmten Stellen womöglich nicht weiter. Hier ist die Karriereleiter dann definitiv zu Ende.

Unabdingbar ist der Master selbstverständlich für jede universitäre Karriere. Wer sich noch während seiner Werktätigkeit zurück an die Uni wünscht und vielleicht mit einer Promotion liebäugelt, der sollte definitiv einen berufsbegleitenden Master ins Auge fassen. Eine Doktorarbeit kann der Start einer neuen Karriere sein – und auch, wenn sie mit wachsendem Abstand zum Studium nicht gerade einfacher wird, haben doch auch schon Menschen im höheren Alter promoviert und ihren Weg (zurück) an einen Lehrstuhl gefunden. Diese Möglichkeit kann man sich auch während des Berufslebens immer offen halten, sofern man Spaß am akademischen Betrieb hatte.

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