Warum ist der Strom an Ladesäulen so teuer?

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Die Bundesregierung arbeitet hart daran, den Kauf eines E-Autos so attraktiv wie möglich zu gestalten. Eine dieser Maßnahmen ist die Befreiung von der KFZ-Steuer. Doch viele Bürger schrecken noch davor zurück sich ein E-Auto zuzulegen, da der Strom zum Laden des Akkus an den Ladestationen noch recht teuer ist. Woran liegt das?

Im Grundversorgungstarif zahlen Verbraucher in Deutschland durchschnittlich 33,8 Cent pro Kilowattstunde für ihren Haushaltsstrom. Der Erhebungszeitraum für diese Studie lag zwischen dem 1. April 2010 und 1. April 2020. An Normalladesäulen zahlen die Verbraucher im Schnitt bis zu 20 Cent mehr. Am Schnelllader können es auch gerne mal 45 Cent mehr sein. Wie auch beim Haushaltsstrom gehen die eingenommenen Kosten nicht nur auf das Konto des Anbieters. Ein Großteil entfällt auf staatliche Steuern, Abgaben, Umlagen und an die Netzbetreiber. Somit wäre aber noch immer nicht geklärt, wieso der Strom von den Ladesäulen teurer ist.

Ein Grund könnte sein, dass viele Betreiber von Ladesäulen in vielen Regionen oder Städten ein Monopol bilden und ohne Wettbewerbsdruck den Preis selbst bestimmen können. Das Bundeskartellamt hat im vergangenen Jahr eine Sektor Untersuchung eingeleitet und könnte somit zur Aufklärung beitragen. Die verschiedenen Anbieter auf dem Markt wurden hierzu befragt. Allerdings warten viele der Verbraucher noch immer auf eine Erklärung. Hier wird also die Chance, den Absatz von Elektro-Autos durch Preiskontrolle weiter zu erhöhen, ungenutzt liegengelassen. Doch so verwunderlich ist das nicht, denn dass eine Behörde im Verzug ist, ist hierzulande nichts Ungewöhnliches.

Anreize aus der Privatwirtschaft

Ionity, Europas führendes High Power Charging-Netzwerk, möchte in ganz Europa entlang der Autobahnen an 400 Standorten Schnellladeparks bauen. Dieses Ziel wurde Ende 2020 schon zu 80 % erreicht. Der Zusammenschluss mehrerer Automobilhersteller möchte somit die E-Autos tauglich für die Langstrecke machen. Die durchschnittliche Distanz zwischen zwei Ladestationen soll nicht mehr als 120 km betragen. Die EU-Kommission erteilte im April 2017 die Freigabe zur Gründung eines Joint Ventures. Mit an Bord ist die BMW Group, die Daimler AG, die Ford Motor Company sowie der Volkswagen Konzern mit den Marken Audi und Porsche und seit 2019 auch die Hyundai Motor Group.

 

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