Der Weg zum Freiberufler: Chancen und Risiken

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Nicht mehr abhängig von seinem Chef sein, sondern selbst für unternehmerischen Erfolg sorgen. Wer sich in eine freiberufliche Tätigkeit begibt, hat viele Möglichkeiten, um beispielsweise seine Arbeitszeiten frei zu gestalten, so viel Geld zu verdienen, wie gewünscht wird oder nur das zu tun, worauf man Lust hat. Das sind viele positive Aspekte der freiberuflichen Tätigkeit, aber in der Praxis ist längst nicht alles Gold, was glänzt.

Endlich als Freiberufler arbeiten: Die Chancen für die eigene Unternehmung

Der Traum der freiberuflichen Tätigkeit wird häufig damit begründet, dass Unabhängigkeit und Ablenkungsreichtum bei Aufträgen und Kunden herrschen. Endlich nicht mehr frühmorgens im Büro sitzen, sondern selbst entscheiden, wann der Arbeitstag beginnt und endet. Wer sich Flexibilität bei der Arbeitsumsetzung wünscht, wird als Freiberufler glücklich werden. Auch die Auswahl der Kunden ist als Freiberufler natürlich viel leichter möglich. Allerdings müssen sich Freiberufler auch um ihre eigene Kundengewinnung kümmern, was im Angestelltenverhältnis durch Kollegen oder die Management-Ebene übernommen wird.

Wer Freiberufler werden und sein langjähriges Angestelltenverhältnis aufgeben möchte, sollte sich einen genauen Plan machen, welche Aufgaben vor der eigentlichen Tätigkeit auf ihn zukommen und was beachtet werden muss. Als Freiberufler zu starten und noch gar keine möglichen Kunden in Aussicht zu haben, kann gerade in der Anfangszeit äußerst schwer sein und unnötig monetäre Ressourcen aufbrauchen. Deshalb bereits vorab mögliche Kunden sondieren und die Wettbewerber am Markt beobachten.

Als Freelancer arbeiten erfordert vor allem gutes Selbst- und Zeitmanagement statt Chaos | pixabay.com

Risiken kennen und in Chancen verwandeln: Clevere Freiberufler nehmen ihre Tätigkeit bewusst in die Hand

Die fehlende Auftragslage ist für viele Freiberufler ein echtes Risiko: Denn gibt es keine Einnahmen, wird die freiberufliche Tätigkeit schnell existenzbedrohend. Damit genau das nicht geschieht, Kundenakquise betreiben und dafür clever verschiedene Kanäle nutzen. Neben der Mundpropaganda haben sich auch Google und andere Internet-Optionen als ideale Tools für die Kundenakquise bewährt. Die Aktivität auf sozialen Medienkanälen hilft ebenfalls dabei, die eigene Tätigkeit publik zu machen und mit möglichen Interessenten und Kunden in Kontakt zu treten.

Zahlungsverzug/Zahlungsausfall bei Kunden: Was tun?

Ein weiteres Risiko ist die mangelnde Zahlungsmoral bei den Kunden/Auftraggebern. Was geschieht, wenn Rechnungen nicht beglichen werden? Ideal vorbereitete Freiberufler behalten ihre Zahlungseingänge stets im Blick und haben ein Mahnsystem etabliert. Dafür lassen sich smarte technologische Lösungen nutzen, denn viele Rechnungsprogramme bieten einen automatisierten Service für Zahlungserinnerungen sowie Mahnungen. Wichtig ist es auch, sich vor der freiberuflichen Tätigkeit ein finanzielles Polster zu schaffen, um kurzfristige finanzielle Engpässe (beispielsweise durch Zahlungsverzug der Kunden) zu überbrücken. Clevere Freiberufler nutzen beispielsweise die Unterstützungen für Existenzgründer, welche es beispielsweise durch die Arbeitsagentur gibt.

Ausfall im Krankheitsfall

Während Angestellte bei Krankheit oder Unfall kaum finanzielle Einbußen durch die Lohnfortzahlungen haben, sieht es bei freiberuflicher Tätigkeit etwas anders aus. Damit der Ausfall durch Krankheit nicht zum finanziellen Desaster wird, sollten Vorkehrungen erfolgen. Auch hier gilt es, das finanzielle Polster anzulegen und die Absicherung durch entsprechende Versicherungen vorzunehmen. Wie und wann das Krankentagegeld beispielsweise ausgezahlt wird, sollte stets anhand der aktuellen Einkommenssituation und den benötigten finanziellen Mitteln für die Lebenshaltung kalkuliert werden. Aber Vorsicht, denn eine rasche Auszahlung des Krankentagegeldes und dessen Höhe können zur zusätzlichen Belastung bei der Krankenversicherung führen.

Risiko der Scheinselbstständigkeit: Wenn der Fiskus zweimal hinsieht

Die Scheinselbstständigkeit ist etwas, das dem Fiskus gar nicht gefällt. Eine freiberufliche Tätigkeit führt häufig dazu, dass für einen längeren Zeitraum für einen bestimmten Auftraggeber gearbeitet wird. Geschieht dies einmalig, ist das noch kein Indiz für Scheinselbstständigkeit. Wer aber selbstständig tätig und fortwährend für nur einen Auftraggeber arbeitet, kommt schneller in Fokus des Finanzamtes und in den Verdacht der Scheinselbstständigkeit. Deshalb ist es wichtig, mehrere Auftraggeber zu akquirieren und die Einnahmen möglichst breit zu streuen.

Fehlende Arbeitsplanung führt zu Ressourcenverschwendung

Wer freiberuflich tätig ist, muss vor allem eins können: sich selbst optimal managen und die eigene Arbeitszeit gut verplanen. Damit kein Leerlauf entsteht oder wertvolle Arbeitsressourcen verschwendet werden, am besten täglich und wöchentlich einen Plan über anstehende Aufgaben erstellen und dessen Umsetzung kontinuierlich verfolgen. Je besser Freiberufler organisiert sind, desto mehr Potenzial steht für die gewinnbringende Nutzung zur Verfügung.

Work-Life-Balance ist wesentlicher Bestandteil, um auch langfristig als Freelancer Erfolge zu feiern | pixabay.com

Überarbeitung und falscher Ehrgeiz: Work-Life Balance muss sein

Viele Freiberufler sind vor allem zu Beginn ihrer Arbeitsaufnahme absolut motiviert, häufig sogar übermotiviert. Ein hohes Arbeitspensum ist zwar für maximale Einnahmengenerierung optimal, kann aber auch schnell an die psychischen und körperlichen Grenzen führen. Deshalb sollte die Work-Life-Balance immer im Fokus liegen. Nur wer körperlich erholt und geistig gestärkt ist, kann langfristig Höchstleistungen bei seiner freiberuflichen Tätigkeit vollbringen.

Tipps für eine Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Privatleben

Damit die freiberufliche Tätigkeit aufgrund von Erschöpfung nicht früher endet als gedacht, sollten sich die engagierten Berufsausausübenden einige Tipps zu Herzen nehmen:

Ausreichend schlafen

Ein ausgeruhter Körper und Geist schafft es, sich effizient auf die Kundenprojekte einzustellen. So wenig Schlaf führt schnell zu Konzentrationsstörungen, Kopfschmerz oder anderen Begleiterscheinungen. Damit das nicht geschieht, auf ausreichend Schlaf (mindestens sechs Stunden am Stück) achten. Auch die körpereigenen Signale helfen dabei, mögliche Schlafdefizite zu erkennen. Wer es einrichten kann und braucht, sollte am Mittag einen Powernap einlegen, um weitere Aufgaben in der zweiten Tageshälfte frisch gestärkt und ausgeruht zu meistern.

Auf Flüssigkeitshaushalt achten

Flüssigkeitsmangel ist gerade bei besonders engagierten Berufstätigen weitverbreitet. Wer zu wenig trinkt, schadet dadurch seinem Körper langfristig auf verschiedene Weise. Flüssigkeitsmangel führt dazu, dass wir uns schlapp und ausgelaugt fühlen, Kopfschmerzen oder trockene Augen entstehen Augen. Deshalb am besten mindestens 1,5 l pro Tag trinken. Wer immer eine kleine Wasserflasche dabei hat, wird auf clevere Weise an das Trinken erinnert.

Bewegung tut gut

Bewegung sollte auch im stressigen Arbeitsalltag integriert werden. Wer viel am Schreibtisch sitzt, sollte auf die regelmäßige Entlastung von Hüfte, Nacken und Wirbelsäule achten. Am besten am Schreibtisch immer wieder aufstehen und die Position verändern. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft nach getaner Arbeit oder in der Pause kann helfen, den Bewegungsapparat und den Stoffwechsel zu aktivieren, was zu gestärktem Wohlbefinden führt.

Telefon und Co. auch mal zur Seite legen

Wer ständig erreichbar ist bzw. sein möchte, ist nervlich häufig angespannt. Am besten feste Zeiten einrichten, in denen das Telefon und andere (mobile) Endgeräte zu Seite gelegt werden. Vor allem vor dem Schlafengehen kann das blaue Licht der Smartphones den Schlaf empfindsam stören. Experten empfehlen deshalb, die Endgeräte mindestens 1,5 Stunden vor dem Schlafen beiseitezulegen, um die Augen zu entspannen und Ruhe zu finden.

 

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