Vorteile des Betreibermodells für die Industrie

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Das Betreibermodell ist eine Form des Outsourcings. Eine Vorgehensweise, die sich in der IT-Branche schon in der Vergangenheit bewährt hat und auch für die Industrie zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das Prinzip lässt sich anschaulich am Leasen eines Fahrzeugs verdeutlichen. Der Aufbau eines eigenen Fuhrparks ist kostspielig, da für jedes einzelne Fahrzeug zunächst Kapital aufgewendet wird und laufende Kosten entstehen.

Ein Leasing-Fahrzeug bleibt Eigentum des ursprünglichen Besitzers und es wird lediglich eine Nutzungsgebühr gezahlt. Dem Fahrgefühl tut dies keinen Abbruch. Die Betreibermodelle in der Industrie sind vielfältig und viele Unternehmenskonzepte entstammen nostalgischen Zeiten. Solange ein Unternehmenskonzept wirtschaftlich erfolgreich ist, kann das bewährte Betreibermodell fortgesetzt werden. Stehen Sparmaßnahmen an oder verändert sich die Standortsituation, ist eine Anpassung des Betreibermodells zwingend erforderlich. Hinter einem Betreibermodell verbirgt sich die Auslagerung von Kosten mit der Anwendung von unterschiedlichen Strategien.

Auf Standortveränderungen reagieren

Ein Industriebetrieb ist kein starres Unternehmen. Innerbetriebliche Veränderungen oder von außen einwirkenden Auflagen zwingen den Betrieb dazu sich anzupassen. Eine Firmenfusion, die Ausgliederung von Geschäftsfeldern oder der Zusammenschluss mit Partnergesellschaften führt zu einer veränderten Betriebsstruktur und zur Verschiebung von Kompetenzen. Modernisierungsmaßnahmen und der digitale Fortschritt stellen andere Anforderungen an die Beschäftigten. Umweltauflagen oder Regelungen zum Arbeitsschutz können die Attraktivität an den bewährten Standort schwinden lassen.

Der bisherige Standort kann die Anforderung aller Betriebsbereiche nicht in gleicher Weise erfüllen. Eine komplette Verlagerung des Unternehmens ist nicht immer sinnvoll. Aus der wirtschaftlichen Perspektive betrachtet ist es vorteilhafter für jede Unternehmenssparte den richtigen Standort zu finden.

Aufgaben delegieren, hat hohe Priorität

Viele Industrieunternehmen sind Generalisten. Die Verantwortung für das gesamte Facility-Management liegt im eigenen Haus. Neben der Sicherung der physischen Vermögenswerte wird auch der personelle Bereich durch betriebseigene Beschäftigte abgedeckt. Diese Vorgehensweise ist mit den modernen und komplexen Ansprüchen an ein Industrieunternehmen kaum noch zu vereinbaren. Ein wesentlicher Faktor im Facility-Management ist die Organisation des Arbeitsplatzes.

Die Symbiose aus Homeoffice und Arbeiten im Büro muss sich für alle Beteiligten zur Zufriedenheit einstellen und die Rückmeldungen über die Zufriedenheit der Beschäftigten muss einfließen. Die Zukunft des Facility-Managements wird durch die industriellen Veränderungen und auch den veränderten Erwartungen an Klimaschutz und Nachhaltigkeit bestimmt. Für zusätzliche Aufgaben in der Entwicklung und der Forschung fehlen häufig Zeit und Geld. Die Auslagerung einiger Bereiche des Facility-Management Segment und die Nutzung von Supportlösungen schafft freie Ressourcen, die in innovative Ansätze investiert werden können.

Teilleistungen abtreten

Die Entscheidung, welche Leistungsbereiche ausgelagert werden, sollte sorgfältig abgewogen werden. Ein wichtiger Aspekt ist der Einfluss auf die Prozessoptimierung und damit auch auf die Kostensenkung. Ein erster Schritt ist häufig die Auslagerung von Dienstleitung wie zum Beispiel die Gebäudereinigung, das Catering oder Hausmeisterdienste. Ein Weg, der zur Verschlankung führt und gleichzeitig von der Personalverantwortung entbindet. Der Zeitaufwand, der durch Fluktuation entsteht oder der Ausfall durch Krankheitstage entfällt. Die Arbeitsplätze fallen dabei nicht weg, sie werden allerdings an ein anderes Unternehmen übertragen.

Effektiv auf die Prozessoptimierung wirkt sich der Support und die Wartung für Maschinen und die IT aus. Bei der Nutzung von Managed Services wird die Infrastruktur von Anbietern gegen ein Entgelt genutzt. Hardware und Software bleiben im Besitz und in der Verantwortung des Anbieters. Die passenden Dienstleister für die harten und weichen Aufgaben des Facility-Managements sollten nach ihren Leistungsangeboten den daraus resultierenden Kosten ausgewählt werden. Die Auslagerung kritischer Bereiche des Unternehmens oder das Herzstück der Produktion sollte sorgfältig abgewogen werden.

Immobilien verursachen hohe Kosten für Industrieunternehmen. In der Optimierung in der Raumaufteilung liegt großes Einsparpotenzial. Die Zusammenlegung von Abteilungen oder die Vermietung leerer Flächen ist wirtschaftlich interessant. Für eine Neuorganisation lohnt sich die Beratung von Experten in Anspruch zu nehmen.

Das richtige Betreibermodell entwickeln

Die Zeiten sind für große Einzelunternehmen mit festem Standort schwierig. Die Anpassung des Betreibermodells an veränderte Rahmenbedingungen kann dazu führen, dass Kosten gesenkt und die Produktivität gesteigert werden. Beschäftigte, die vorher zwangsläufig in viele Aufgabenbereiche eingebunden waren, haben die Zeit, sich auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren. Die Umstellung des Betreibermodells braucht Zeit und es ist wünschenswert, wenn sie Akzeptanz im gesamten Betrieb findet.

Das einzige richtige Betreibermodell gibt es nicht. Jedes Industrieunternehmen muss die einzelnen Aufgabenbereiche individuell organisieren. Struktur geben dieser Herkulesaufgabe externe Berater, die strategisch die optimierungsfähigen Bereiche erfassen und Lösungen zur Umsetzung anbieten. Eine erfolgreiche Umstellung des Betreibermodells benötigt Zeit und einen verantwortungsvollen Blick in die Zukunft.

 

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