Pflegefachmann und Pflegefachfrau: Die neue Ausbildung mit Zukunft

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Die Perspektiven, die eine Ausbildung bietet, sind heute von großer Bedeutung. Vor allem junge Menschen stellen sich die Frage, ob der gewählte Beruf auch in dreißig oder vierzig Jahren noch ein vielfältiges Berufsbild hat. Die große Gruppe der Pflegeberufe kann in diesem Fall sorgenfrei in Zukunft blicken. Die Pflege von Menschen erlebt gerade in dieser Zeit ein Umdenken. Nicht nur die Altenpflege, auch die Betreuung in den Krankenhäusern soll menschlicher werden.

Es wird immer deutlicher, dass nur mit ausreichendem Pflegefachpersonal die gute Versorgung von pflegebedürftigen Menschen gewährleistet ist. Die Ausbildung zur Pflegefachfrau ist daher ein Beruf, der zukunftsorientiert ausgerichtet ist. Attraktiv wird die relativ neue Ausbildung durch ihre vielfältigen Möglichkeiten. Nach einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss sind Pflegefachkräfte breit aufgestellt und können viele Aufgaben innerhalb der Pflege übernehmen.

Generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft

Im Januar 2020 wurde das Ausbildungsangebot um einen weiteren Beruf ergänzt. Die bis dahin möglichen Ausbildungen zur Gesundheits- und Krankenpflegekraft, zum Altenpfleger und zur Altenpflegerin und zur Gesundheits- und Kinderpflegekraft wurden gebündelt und durch den neuen Ausbildungsberuf der Pflegefachkraft ersetzt. Die Ausübung eines der beinhalteten Berufe ist weiterhin möglich. Ein Teil der Ausbildung verläuft allerdings gemeinsam und erst später erfolgt eine Spezialisierung. Die Betätigungsbereiche können unterschiedlich sein. Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen sind in Seniorenheimen tätig, in der Krankenpflege oder in der Kinderkrankenpflege oder in der Heilerziehungspflege.

Tätigkeiten in der Altenpflege

Pflegefachkräfte in der Altenpflege finden ihr Tätigkeitsumfeld in Seniorenheimen oder in Einrichtungen für betreutes Wohnen. Die Aufgaben richten sich nach der Pflegebedürftigkeit der betreuten Menschen. Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen unterstützen in der Körperpflege und bei der Medikamenteneinnahme. Sie motivieren die älteren Menschen, etwas zu unternehmen oder unterstützen bei persönlichen Angelegenheiten. Die tatsächlichen Aufgaben sind so individuell wie die Menschen, mit denen Pflegefachkräfte arbeiten.

Pflegefachkräfte in der Krankenpflege

Das Aufgabenfeld der Kranken- und Kinderkrankenpflege umfasst die Betreuung und Pflege von Patienten im Krankenhaus. Zu den Aufgaben zählen einfache medizinische Handgriffe. Das Wechseln von Verbänden, das Legen von Infusionen oder die Assistenz bei operativen Eingriffen gehört dazu. Der Einsatzort ist in der Regel ein Krankenhaus. Pflegefachkräfte tragen die Verantwortung für die Patientenakte und die Dokumentation der gesundheitlichen Entwicklung von Patienten.

Pflege von Menschen mit Behinderung

Menschen mit einer körperlichen oder psychischen Behinderung oder einer Beeinträchtigung haben ganz unterschiedliche Ansprüche und erfordern individuelle Pflegekonzepte. Pflegefachkräfte in der Heilerziehungspflege fördern und unterstützen, damit pflegebedürftige Menschen teilweise ein selbstbestimmtes Leben führen können. Zu den Pflegeaufgaben zählen Ausflüge und Freizeitaktivitäten. Heilerziehungsfachkräfte sind in Pflegeheimen oder in sozialen Einrichtungen tätig.

Voraussetzungen für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft

Für den Beginn der Ausbildung ist ein Realschulabschluss oder die Mittlere Reife notwendig. Ein vergleichbarer Abschluss ist ein Hauptschulabschluss und eine zweijährige Ausbildung zum Pflegehelfendem. Pflegefachkräfte müssen ein ärztliches Gesundheitszeugnis vorweisen und körperlich fit sein. Personal in Pflegeeinrichtungen muss entsprechend den gesetzlichen Regelungen geimpft sein.

Großer Wert wird auf sichere Kenntnisse in der deutschen Sprache gelegt. Für das Führen von Patientenakten sind sicheres Schreiben und eine verständliche Ausdrucksweise unerlässlich. Bewerbende sollten ein gutes Verständnis für Naturwissenschaften haben. Im Berufsalltag müssen medizinische Zusammenhänge erfasst werden und Kenntnisse der Anatomie vorhanden sein. Für die Arbeit mit Kindern ist das Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wichtig. Auch ein Gefühl für Pädagogik ist von Vorteil.

Der Umgang mit älteren Menschen, Kranken und Menschen mit einer Behinderung verlangt Feingefühl und Sensibilität. Geduld, Empathie und Respekt sind wichtige Charaktereigenschaften. Viele Pflegebedürftigen fällt es schwer, sich zu artikulieren. Das Gespür für nonverbale Kommunikation ist wertvoll. Gleichzeitig müssen sich Pflegefachkräfte eine innere Schutzmauer aufbauen können. Im Berufsalltag wird es immer Situationen geben, in denen Abschied genommen werden muss oder die belastend sind. Mentale Stärke und die Fähigkeit, das erlebte zu verarbeiten, sind wichtig für die eigene Person. Ein Tätigkeitsfeld in einer Einrichtung erfordert Teamfähigkeit, damit das Zusammenspiel aus Ärzten, Therapeuten und anderen Pflegekräften funktioniert.

Berufe mit Inhalt

Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen machen eine Ausbildung für einen Beruf mit großer Bedeutung. Andere Menschen zu unterstützen und zu helfen, gibt dem eigenen Leben einen Sinn und ist in unserer Gesellschaft unverzichtbar. Wer einen Beruf mit echten Nutzen sucht, findet als Pflegefachkraft das richtige Betätigungsfeld.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft dauert drei Jahre, die sowohl in der Berufsschule wie im praktischen Einsatz erfolgen. Die schulischen Ausbildungszeiten vermitteln die theoretischen Grundlagen für die unterschiedlichen Pflegebereiche. Die praktischen Phasen werden in Kliniken, Krankenhäusern, Altenheimen oder anderen sozialen Einrichtungen absolviert. Auszubildende, die bereits eine Ausbildung im Bereich Pflege gemacht haben, können die Ausbildungszeit um ein Jahr verkürzen. Unter bestimmten Umständen kann die Ausbildung in Teilzeit durchgeführt werden. Die Ausbildungszeit verlängert sich dann auf vier Jahre.

Das 1. Ausbildungsjahr

Zu Beginn der Ausbildung erfolgt eine theoretische Einführung in die Grundlagen der Pflege. Über Rollenspiele wird der Patientenkontakt geübt. Ein Schwerpunkt sind die gesetzlichen Regelungen in der Pflege und deren geschichtliche Entwicklung. Pflegefachkräfte erlernen Konzepte, die die Mobilität von Pflegebedürftigen betreffen und erlernen grundlegende pflegerische Kompetenzen. Körperpflege, Unterstützung beim Essen und das Beobachten der Vitalfunktionen gehören dazu. Bereits zu Beginn werden die Grundzüge der Dokumentation geschult.

2. und 3. Ausbildungsjahr

Gesundheitsprävention, Heilungsansätze und Rehabilitation sind die drei großen Säulen der beiden Ausbildungsjahre. Insgesamt entsteht aus diesen drei Bereichen ein ganzheitliches Bild der Pflege. Unterstützen und Heilen, damit sich pflegebedürftige Personen im Alltag selbst helfen können. Hinzukommt das Handeln in Akutsituation. Damit im Notfall jeder Handgriff sitzt, werden angehende Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen intensiv auf diese Situationen vorbereitet. Weitere Lerninhalte ist die Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase und der Konfrontation mit dem Tod.

Die Aufgabe von Pflegefachkräften besteht darin, den letzten Weg schmerzfrei und angenehm zu gestalten. Es kann auch zur Aufgabe werden, die Kommunikation mit den Angehörigen zu führen und diese emotional zu unterstützen. Pflegefachkräfte werden intensiv auf die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen vorbereitet. Die Behandlung von Kindern unterscheidet sich stark vom Umgang mit dementen Menschen oder Patienten mit psychischen Problemen.

Vertiefung im Pflegeberuf wählen

Ein großer Teil der Ausbildung wird in einem Ausbildungsbetrieb absolviert. Mit der Wahl des Betriebs erfolgen automatisch eine Vertiefung und die Festlegung eines Schwerpunkts. Auszubildende haben die Möglichkeiten, einen Eindruck von der tatsächlichen Tätigkeit zu bekommen.

 

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