Knock Out Zertifikate – Hohe Rendite, hohes Risiko

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Knock Out Zertifikate sind derivative Handelsmöglichkeiten. Als solche handelt es sich um einen Vertrag zwischen dem Emittenten, also dem Verkäufer des Zertifikats, und dem Händler. Die Wertentwicklung des Zertifikats ist dabei abhängig von der Entwicklung des Basiswertkurses. Basiswerte können zum Beispiel Aktien, Währungspaare oder Rohstoffpreise sein.

Ein Knock Out Zertifikat bezieht sich immer auf einen Basiswert. Mit Knock Out Zertifikaten kann der Händler sowohl auf steigende (call) als auch auf fallende (put) Kurse des Basiswerts spekulieren. Vereinfacht gesagt wettet der Händler, dass sich der Basiswert in eine bestimmte Richtung entwickelt ohne ein vorher festgelegtes Kursniveau in der anderen Richtung zu berühren.

Der Leverage-Effekt

Der Hebel-Effekt (Leverage) ermöglicht es dem Händler überproportional an der Kursveränderung des Basiswertes zu profitieren. Ein Änderung des Basispreises würde also eine mit dem Hebel multiplizierte Änderung im Preis des Zertifikats erwirken. Der Hebel ist somit das Verhältnis aus der Änderung des Zertifikatpreises und der des Basispreises. Die Intention hinter einem Knock Out ist, ein Hebelprodukt anzubieten, welches die Kursentwicklung des Basiswertes fast eins zu eins abbildet. Andere Faktoren, wie zum Beispiel die Volatilität bei Optionsscheinen, sollen damit eliminiert werden.

Die Knock Out Schwelle

Ein Knock Out Zertifikat besitzt stets eine sogenannte Knock Out Schwelle. Dabei handelt es sich um ein von dem Emittenten gewählten Kursniveau. Fällt der Basiswert bei einem Call-Zertifikat unter diese Schwelle, beziehungsweise steigt er bei einem Put-Zertifikat darüber, verliert das Zertifikat seinen Wert und der Händler muss in der Regel einen Totalverlust akzeptieren.

Beispiel

  • Eine Aktie notiert bei $200
  • Ein Emittent bietet ein Call-Zertifikat zu $10 das Stück an
  • Er setzt den Basispreis auf $200
  • Die Knock Out Schwelle wird bei $8 festgelegt
  • Der Kurs bewegt sich später um 1% aufwärts, sodass der aktuelle Kurs nun bei $202 notiert

Der Wert des Zertifikats erhöht sich damit auch um $2 (Zertifikatpreis = Aktueller Preis – Basispreis) und beträgt nun $12. Ein Händler, der das Zertifikat zu diesem Zeitpunkt verkauft, erwirtschaftet eine Rendite von 20%. Der Basiswert hat allerdings sich nur um 1% verändert. Daraus ergibt sich ein Hebelwert von 20. Wäre der Aktienkurs zu irgendeinem Zeitpunkt auf oder unter die Knock Out Schwelle von $8 gefallen, hätte das Zertifikat seinen Wert verloren und der Händler hätte einen Totalverlust realisiert.

Für wen eignet sich ein Knock Out Zertifikat?

Wie der ungarische Börsenexperte André Kostolany sagte: „Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren.“ Knock Out Zertifikate bieten sehr hohe Renditechancen. Dies ist allerings mit einem sehr hohen Risiko verbunden. Sie sind damit für Anleger mit hoher Risikobereitschaft geeignet, die sich ein größeres Kapital aufbauen wollen. Durch ihren niedrigen Preis eignen sie sich zum Absichern des Depots.

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