Hebelzertifikate: Hohe Renditen mit Hebelprodukten trotz Risiko

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Die Finanzkrise im Jahr 2008 ist beinahe jedem ein Begriff. Während dieser Zeit entstand eine große allgemeine Abneigung gegenüber professionellen Tradern, welche ihr Geld mit spekulativen Anlagen erwirtschaften und auf diese Art und Weise zu großen Teilen für das Fiasko verantwortlich waren. Vor allem der Begriff des „Hedgefonds“ fand während dieser Zeit reißenden Absatz. Dabei handelt es sich um Investments, welcher mithilfe von Hebelprodukten bzw. Hebelzertifikaten in relativ kurzer Zeit große Renditen erzielen konnten, obwohl lediglich kleine Kapitaleinsätze zur Verfügung standen.

Der Haken dabei war allerdings das enorme Risiko, welches im Ernstfall dazu führen konnte, dass Totalverluste entstehen – und genau derartige Totalverluste sorgten 2007 und 2008 für die Krise. Gleichzeitig gab es jedoch auch einige Trader, welche größtenteils ebenfalls professionell agierten und ähnliche Finanzprodukte wählten. Allerdings konnten diese Trader während der Finanzkrise die Deals ihres Lebens machen, was an einem wichtigen und fundamentalen Punkt aller Hebelprodukte festzumachen ist – neben dem Setzen auf steigende Kurse ist es ebenfalls möglich, von fallenden Kursen zu profitieren.

Was sind Hebelprodukte?

Mit dieser ersten fundamentalen Eigenschaft kann jedoch noch keine vollständige Beschreibung von Hebelprodukten stattfinden. Demzufolge erhalten diese Finanzprodukte ihre Bedeutsamkeit aus der Tatsache heraus, dass sie einen sogenannten „Hebel“ besitzen, was ebenfalls am Namen abzulesen ist. Eben dieser Hebel sorgt dafür, dass mitunter zwischen dem Verlust einer Existenz und dem Werden eines Milliardärs während der Finanzkrise 2008 entschieden worden ist, was sich wohl in den meisten Fällen auf den ersten genannten Ausgang fixiert hat. Angenommen Sie sind daran interessiert mit einem Hebelprodukt zu handeln, so müssen Sie sich zuallererst dafür entscheiden, welche Art von Hebelprodukt Sie verwenden möchten.

Bekannte Beispiele sind beispielsweise Optionsscheinen, aber auch kleinere gehebelte ETF’s. In jedem Fall erwerben Sie ein „Derivat“, also ein Finanzprodukt, welches den Kurs eines zugrunde liegenden Basiswerts widerspiegelt und diesen beispielsweise durch Faktorisierung verändert.

Dow-Jones Spekulationen

Damit Sie ein fundiertes Bild darüber erhalten, auf welche Art und Weise sich ein solches Hebelprodukt auszeichnet, folgt ein erklärendes Beispiel:

  • Sie entscheiden sich dafür, ein Hebelprodukt zu erwerben, welches den Kurs des Dow Jones widerspiegelt. Damit bewegen Sie sich vergleichsweise noch in einem sehr sicheren Bereich. Schließlich können derartige Hebelprodukte ebenfalls auf volatile Einzelaktienwerte oder gar auf Kryptowährungen beruhen.
  • Beim Erwerb des Hebelprodukts wählen Sie einen Hebel von 5. Dieser Hebel sorgt nun dafür, dass der widergespiegelte Wert des Hebelprodukts eine Faktorisierung von 5 erhält, was sich wiederum auf den Kurs Ihres Hebelprodukts ausschlägt und somit Ihren Kapitaleinsatz maßgeblich verändert.
  • Sobald der Kurs des Dow Jones nun um beispielsweise 1 % steigt, so steigt der Kurs Ihres Hebelprodukts um 5 %. Es wird deutlich, dass derartige Hebelprodukte vor allem für kurzfristige Zeitfenster effektiv erscheinen, da auf diese Weise Day-Trading auf erhöhtem Niveau betrieben werden kann.
  • Doch sollte sich der Kurs des Dow Jones um 1 % verschlechtern, so sinkt auch der Kurs Ihres Hebelprodukts um 5 % – besonders für Laien stellt dies ein Spiel mit dem Feuer dar.

Schlussendlich sollten sich lediglich professionelle Trader daran wagen, mit Hebelprodukten größere Summen zu erwirtschaften. Sollten Sie sich in der Position eines Börsenneulings befinden, ist stark davon abzuraten, mit den erarbeiteten Ersparnissen auf diese Weise eine nette Altersvorsorge verdienen zu wollen. Es drohen mitunter Totalverluste mit anhängenden Nachzahlungen.

 

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