Beglaubigte Übersetzungen sind in bestimmten Situationen grundsätzlich vorgeschrieben und können in anderen Fällen verlangt werden. Typische Dokumente, die mit einer Pflicht zur Beglaubigung der Übersetzung einhergehen können, sind Zeugnisse, Patente, Geburtsurkunden, Handelsregisterauszüge, Heiratsurkunden, Verträge, Immatrikulationen und Approbationen. Daneben fallen in vielen Fällen auch Gutachten, juristische Schriften, Verträge, Berufsanerkennungen, Führerscheine und Klageschriften unter eine mögliche Pflicht zur Beglaubigung der Übersetzung.
In der Regel verlangen Ämter, Gerichte und Behörden die Beglaubigung. Aber auch Arbeitgeber im Ausland können sich eine solche als Beleg für die Richtigkeit der bei der Bewerbung vorgelegten Referenzen erbitten. Dies gilt besonders für die Beschäftigung als qualifizierte Fachkraft zum Beispiel als Programmierer, um die international ein hartes Ringen in der globalisierten Marktwirtschaft stattfindet. Solche Fachkräfte haben für die Global Player einen hohen Wert, sodass diese die Authentisierung entsprechend ernst nehmen können, um jegliches Risiko auszuschließen, sich Hochstapler ins Nest zu holen.
Was ist eigentlich eine beglaubigte Übersetzung?
Eine Übersetzung ist dann beglaubigt, wenn diese von einem qualifizierten Übersetzer vorgenommen wurde, der die Anforderungen für die Ausstellung von Beglaubigungen erfüllt. Der Übersetzer bestätigt während des Vorgangs die Echtheit der Übersetzung, das heißt, dass diese inhaltlich dem Original entspricht. Beglaubigte Übersetzungen für Behörden werden mit einer Unterschrift, dem Datum, einem Stempel und einer eidesstattlichen Erklärung vollzogen, womit zugleich die Rechtsgültigkeit der Beglaubigung hergestellt wird.
Wer ist berechtigt, eine beglaubigte Übersetzung auszustellen?
Übersetzer, die zur Ausstellung von beglaubigten Übersetzungen zugelassen sind, werden beeidigte Übersetzer genannt. Der Begriff kann von Bundesland zu Bundesland variieren. Für die Legitimation werden besondere Kenntnisse in der jeweiligen Fremdsprache verlangt, die beispielsweise mit einem Bachelor- oder Masterabschluss sowie mit einem Diplom belegt werden können. Im Idealfall ist der beeidigte Übersetzer Muttersprachler und kann auf eine langjährige praktische Berufserfahrung als Übersetzung zurückblicken. Als Beweis für die Vertrauenswürdigkeit und Redlichkeit des Übersetzers kann ein gutes polizeiliches Führungszeugnis erwartet werden.
Was versteht man unter einer Überbeglaubigung?
Eine Überbeglaubigung ist neben der Beglaubigung ein zusätzlicher offizieller Schritt, der zur Authentizität der Übersetzung eingefordert werden kann. Dabei handelt es sich ausnahmslos um Dokumente, die von ausländischen Behörden anerkannt werden müssen. Bei diesem Vorgang wird der beeidigte Übersetzer noch einmal geprüft. Die Überbeglaubigung wird von dem zuständigen Gericht im Ausland ausgestellt. In dieser bestätigt das Gericht, dass es den beauftragten beeidigten Übersetzer als befugt ansieht, den Beglaubigungsvermerk für das von ihm übersetzte Dokument vorzunehmen.
Legalisation oder Apostille?
Kunden, die erstmals eine Überbeglaubigung beantragen, werden in den meisten Fällen durch die Wahlmöglichkeiten irritiert, denn sie werden vor die Entscheidung gestellt, ob sie eine Legalisation oder eine Apostille beantragen möchten. Im Prinzip handelt es sich bei beiden Arten um das Gleiche, nämlich um eine Überbeglaubigung. Lediglich die Formalien unterscheiden sich geringfügig voneinander.
Während die Legalisation die traditionelle Art der Überbeglaubigung darstellt, handelt es sich bei der Apostille um ein modifiziertes Regelwerk, das seit dem Haager Übereinkommen vom 5.10.1961 die Legalisation ersetzt. Aufgrund ihrer Herkunft wird in diesem Zusammenhang auch von der Haager Apostille gesprochen. Die Apostille ersetzt die Legalisation in allen Vertragsstaaten des Haager Übereinkommens. Zu den Mitgliedsländern gehören derzeit 117 Staaten, die beispielsweise auf der Homepage des Auswärtigen Amtes einsehbar sind. Neue Staaten haben das Recht, um Aufnahme in die Vertragsgemeinschaft zu ersuchen.
Fazit: Die Profis müssen ran
Ob Beglaubigung oder Überbeglaubigung: Übersetzungen mit einer solchen rechtsgültigen Wertigkeit sind schwierig zu erstellen und müssen dennoch präzise sein. Aufgrund der Bedeutung, die solche Dokumente für den Geschäftsverkehr haben, bietet es sich für Unternehmen an, die Übersetzungsarbeit auszulagern und sie professionellen Übersetzungsagenturen anzuvertrauen.