Schon seit Mai zeigt sich der Goldpreis auf einem stabilen Aufwärtskurs. In der Nacht zum Freitag betrug der Preis für eine Feinunze an der Londoner Börse stolze 1.453 US-Dollar. Dieser Rekordwert wurde zuletzt im Sommer 2013 erreicht. Der Grund: Spekulationen auf weitere Zinssenkungen in der Eurozone und den USA. Als besonders wertstabile und prominente Anlagemöglichkeit ist Gold auch bei Anfängern und Kleinanlegern sehr beliebt. Wer in Edelmetall investieren möchte, hat verschiedene Optionen.
Gold kaufen
Anlagegold ist die offensichtlichste Möglichkeit, in Gold zu investieren. Dafür wird – anders als bei anderen Investmentarten – außer den entsprechenden finanziellen Mitteln nichts benötigt, weder die Hilfe eines Brokers noch die Einrichtung eines Wertpapierdepots. Klassisches Anlagegold ist in Barren und Münzen erhältlich. Nicht zu verwechseln ist es dabei mit Sammlermünzen, deren Wert über dem Materialwert liegen und unabhängig vom Goldpreis schwanken kann. Zurzeit Anlagegold zu kaufen empfiehlt sich aufgrund des hohen Kurses eher nicht. Wer bereits Münzen, Schmuck oder anderes Altgold Zuhause hat und gerade seine Urlaubskasse aufstocken möchte, für den ist jetzt hingegen ein guter Zeitpunkt zum Verkauf.
Wenn möglich, sollte ein lokaler Händler zurate gezogen werden. Wer beispielsweise in Bremen sitzt und auch den Goldankauf in Bremen abwickeln lässt, kann die Vertrauenswürdigkeit des Ankäufers selbst überprüfen und sich im Zweifelsfall beraten lassen.
Goldmienen
Mit dem Goldpreis sind auch viele Aktien von Unternehmen, die Goldminen betreiben, deutlich gestiegen. Viele Anleger schrecken allerdings davor zurück, in Goldminen zu investieren. Das liegt auch an moralischen Bedenken – „grüne“ Anlagefonds gewinnen an Beliebtheit, Minen sind im Gegensatz dazu wegen der dort geltenden schlechten Arbeitsbedingungen wenig attraktiv. Auch gelten Minenaktien als risikoreich: Neben einem sinkenden Goldpreis gefährden technische Risiken, politische Konflikte oder Missmanagement den Kurs. Insbesondere für Privatanleger sind diese Aktien aus diesem Grund heikel.
Gold-Zertifikate
Gold-Zertifikate sind eine bei äußerst beliebte Option, um direkt in Gold zu investieren. Sie sind deutlich günstiger zu erwerben als physisches Gold, auch Liefer- und Lagerkosten entfallen. Es besteht keine Nachschusspflicht, was diese Anlageform noch sicherer macht. Der Wert eines Gold-Zertifikats ist direkt an den Goldpreis gekoppelt. Wird ein fallender Goldpreis erwartet, bieten solche Wertpapiere eine Möglichkeit, auch davon zu profitieren. Hier liegt ein weiterer Vorteil der Zertifikate gegenüber Anlagegold. Der Emittent, der das Gold-Zertifikat ausgibt, sollte aber mit Bedacht gewählt werden. Geht dieser insolvent, droht ein Totalverlust.
Wie krisensicher ist Gold wirklich?
Wenn Gold als sichere Anlage bezeichnet wird, ist damit nicht gemeint, dass das Metall keinerlei Wertänderungen unterliegt. Allerdings korreliert das Gold nur wenig mit anderen Marktschwankungen, der Wert ist in erster Linie an den Produktionskosten orientiert. Generell wird gern in Gold investiert, wenn die Märkte ansonsten unruhig sind, Inflation droht oder das Zinsniveau sinkt. Besteht Zuversicht am Markt, investieren Anleger lieber in risikoreichere Papiere mit größeren Renditeaussichten. Wer sein Vermögen aber dauerhaft schützen möchte, anstatt es für eventuelle Profite zu riskieren, für den ist Gold eine verlässliche und krisensichere Anlageoption.