Gentechnik in Tierfutter: So entwickelt sich die Branche

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Während die Debatten über genmanipulierte Lebensmittel für Menschen noch immer hitzig geführt werden, ist die Tierfutterindustrie bereits einen Schritt weiter. Über 80 Prozent des Ertrags aus der globalen Sojaernte wird zu Tierfutter verarbeitet, und gleichzeitig ist Soja die am häufigsten genmanipulierte Pflanze der Welt. Wie sich das auf die Branche auswirkt, zeigt dieser Artikel.

Wie kann ich genmanipuliertes Futter vermeiden?

Viele Haustierbesitzer wollen ihrem Schützling nicht zumuten, was sie sich selbst nicht zumuten würden. Dazu zählt in den allermeisten Fällen auch genmanipulierte Nahrung. Wer sicher gehen möchte, dass das Haustier keine genmanipulierte Nahrung zu sich nimmt, sollte auf eine Ernährung ausweichen, die im Wesentlichen auf tierische Produkte basiert. Genmanipuliertes Fleisch gibt es zurzeit noch nicht, hier können sich Haustierbesitzer einhundertprozentig sicher sein. Und: Das Haustier nur mit Fleisch zu ernähren muss nicht so langweilig sein, wie es klingt. Der Tierfuttermarkt hat sich in den vergangenen Jahren beträchtlich verändert und ist sehr viel vielseitiger geworden.

Für jede erdenkliche Tierart hat sich gleich ein ganzes Sortiment an verschiedenen Futtermitteln herausgebildet, das nicht auf genmanipulierte Pflanzen beruht, so zum Beispiel Dörrfleisch für Hunde. Dörrfleisch schmeckt den Tieren gut und unterstützt außerdem aktiv die Kaumuskulatur und den Zahnabrieb. Auch rohes Fleisch ist wieder im Kommen: Die sogenannte Barf-Ernährung eignet sich für alle fleischfressenden Haustiere und ist primär darauf angelegt, überwiegend rohes Fleisch, Innereien und Knochen zuzuführen. Damit soll die Ernährung am ehesten dem entsprechen, was die Tiere in freier Wildbahn fressen würden.

Welche Ernährung ist für Tiere angemessen?

Die Meinungen zur Tiernahrung gehen zuweilen stark auseinander. Veganer argumentieren mitunter, dass es möglich und gesundheitlich unbedenklich ist, selbst fleischfressende oder allesfressende Tiere gänzlich ohne tierische Produkte zu ernähren. Auf der „anderen“ Seite verfestigt sich die Ansicht, dass nur eine möglichst ursprüngliche Ernährung den Tieren zugute kommen kann – hierzu zählt auch das Barf-Lager. Tierärzte empfehlen, sich bei einer spezialisierten Ernährung genau zu informieren, im Zweifel bei einem Tierarzt. Bei der Fütterung selbst zusammengestellter oder selbst gekochter Rationen besteht immer die Gefahr, dass die Tiere nicht die Nährstoffe zugeführt bekommen, die sie benötigen. Vor allem in jungen Jahren kann das für die Tiere schwere Folgen haben.

Da Haustierbesitzer in der Regel kein Lebensmittellabor zur Hand haben, können sie nicht immer gewährleisten, dass die von ihnen ausgewählte Ernährungsform die richtige ist. Industrielles Tierfutter mag auf einige Konsumenten abschreckend wirken – jedoch stellen die Hersteller hier sicher, dass das Futter genau die Nährstoffe beinhaltet, welche die jeweilige Tierart benötigt. Andernfalls würden sie Klagen von bestürzten Haustierbesitzern riskieren. Meist ist die einfachste Lösung nicht die beste. Im Fall von Tierfutter ist man mit dem Rückgriff auf die industrielle Tiernahrung allerdings bestens beraten.

 

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