Bauen und Wohnen sind sowohl gesellschaftlich als auch politisch zurzeit hochbrisante Themen. Das ist nur logisch, schließlich braucht jeder ein Dach über dem Kopf – und nicht für alle ist es leicht, ein solches zu bekommen. Nicht nur deshalb arbeitet die Immobilienbranche fieberhaft an Lösungen für das Problem der Wohnungsknappheit. Und erfindet sich dabei ständig neu.
Wie werden wir in Zukunft bauen?
Ganz besonders wichtig wird in Zukunft das Thema nachhaltiges Bauen sein. Das hat zwei Hauptgründe: Einerseits ist den Kunden daran gelegen, aus Kostengründen Energie einzusparen – auch, da das Wohnen an sich immer teurer wird. Andererseits sind auch sowohl Unternehmer als auch Kunden mittlerweile mit einem starken ökologischen Bewusstsein ausgestattet. Sie sorgen sich um den Klimawandel und wollen möglichst effizient mit ihren Ressourcen haushalten. Clevere Ideen aus Beton können dazu beitragen, das Bauen in Zukunft nachhaltiger zu gestalten.
Ein Beispiel: Carbonbeton. Dieses besondere Material verfügt über eingearbeitete Carbonfasern, die den Beton zusätzlich stärken. Carbonbeton ist in vielerlei Hinsicht nachhaltiger. Durch die effizientere Stärkung mit Carbonfasern muss das Material nicht mehr so massiv ausfallen wie Stahlbeton. Damit kann insgesamt Baumaterial eingespart werden. An wieder anderen Stellen wird zur Zeit auch an sogenanntem „grünen“ Beton geforscht. Tatsächlich gibt es verschiedene Methoden, wie Beton hergestellt werden kann. So lässt sich schon bei der Auswahl der Materialien CO2 einsparen: Kalkstein bindet dieses nämlich.
Schließlich sind auch Herstellungsmethoden denkbar, die auf niedrigeren Temperaturen und daher unter niedrigerem Einsatz von Energie funktionieren. Derzeit wird an solchen Methoden geforscht, um das wohl am häufigsten verwendete Baumaterial weltweit nachhaltiger zu gestalten.
Sanieren, Recyceln und clever neu bauen
Eine weitere Strategie der Immobilienbranche auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Raum ist es, Bestände gezielt zu sanieren und Neubauten so langlebig wie möglich zu gestalten. Das klingt zunächst logisch, war aber keinesfalls immer der Fall: Insbesondere in den USA wurden viele Jahrzehnte Häuser mit geringer Stabilität und Haltbarkeit hergestellt, um den Ressourcenverbrauch und damit die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Mittlerweile stellt sich innerhalb der weltweiten Immobilienbranche mehr und mehr eine Geisteshaltung ein, die auf Langlebigkeit und lange Verwertbarkeit setzt.
Das wird auch nötig sein: Schließlich kommen insbesondere die großen Städte früher oder später an ihre platztechnischen Grenzen – und auch in die Höhe lässt sich nicht unendlich bauen. Es ist daher absolut sinnvoll, das wertvolle Bauland so gut wie möglich zu nutzen und Gebäude zu bauen, die über Generationen hinweg Bestand haben werden und ein Minimum an Sanierungsarbeiten nötig haben. Die Baubranche hofft hier auch auf Unterstützung der Politik, die nachhaltiges Bauen attraktiver machen soll. Die Zukunft wird zeigen, wie solche ambitionierten Projekte umgesetzt werden können.