Brandschutzbestimmungen in öffentlichen Bereichen: Vorgaben für Textilien

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Für öffentliche Bereiche gelten spezielle Brandschutzbestimmungen, welche unter anderem konkrete Vorgaben für den Einsatz von Textilien machen. Diese haben wir uns genauer angesehen und erklären den Unterschied zwischen einmalig und permanent schwer entflammbaren Stoffen.

Die Bedeutung von Textilien in der Brandschutzbestimmung

Textilien kommen in öffentlichen Bereichen beispielsweise in Form von Tischdecken, Vorhängen und als Dekorationselement zum Einsatz. Hierbei ist es besonders wichtig, nur schwer entflammbare Stoffe einzusetzen, um im Falle eines Brandes die Ausbreitung des Feuers so schwer wie möglich zu machen. Dazu gibt es in den Brandschutzbestimmungen klare Vorgaben. Sie sind in der für Deutschland gültigen Norm DIN 4102 geregelt. In öffentlichen Bereichen verwendete Textilien müssen der Kategorie B1 entsprechen, also schwer entflammbar sein.

Welche schwer entflammbaren Textilien gibt es?

Grundsätzlich lassen sich zwei Kategorien der schwer entflammbaren Textilien unterscheiden. Die eine Kategorie sind permanent schwer entflammbare Textilien. Bei ihnen sorgen spezielle Fasern dafür, dass der Stoff nicht Feuer fängt und in Brand aufgeht. Stattdessen glimmen und schmelzen diese Fasern bei Kontakt mit einer Feuerquelle und tragen so nicht zur Ausbreitung eines Brandes bei. Permanent schwer entflammbare Fasern sind beispielsweise in Form von schweren Vorhangstoffen, als leichter Tüll, elegantes Satin oder spezieller Akustikstoff erhältlich.

Die zweite Kategorie sind einmalig schwer entflammbare Textilien. Dabei handelt es sich beispielsweise um Baumwollstoff oder Textilien aus Hanffasern, welche durch eine spezielle Imprägnierung nur schwer entflammbar sind. Ohne diese Imprägnierung würden die Fasern bei einem ausbrechenden Feuer in Brand geraten und dadurch zur Ausbreitung des Feuers im öffentlichen Raum beitragen. Der Schutz der Imprägnierung ist jedoch zeitlich begrenzt und wird durch Waschvorhänge, den Einfluss von hoher Luftfeuchtigkeit oder den natürlichen Alterungsprozess reduziert. Daher muss die fachgerechte Imprägnierung solcher Textilien regelmäßig wiederholt werden.

In welchen Bereichen sind schwer entflammbare Textilien vorgeschrieben?

Die Norm DIN 4102 gilt für alle öffentlichen Bereiche. Hierzu gehören beispielsweise Behörden, andere städtische Einrichtungen, Bildungseinrichtungen, Kulturstätten, das Gastgewerbe und medizinische Bereiche. Darüber hinaus können schwer entflammbare Textilien selbstverständlich auch in allen anderen Bereichen wie beispielsweise privaten Wohnräumen verwendet werden. Sie senken in jedem Fall die Risiken eines sich schnell ausbreitenden Feuers in geschlossenen Räumen und sind daher ein Mehrwert für die Sicherheit der Bewohner. Optisch und in ihren Verwendungsmöglichkeiten unterscheiden sich hochwertige schwer entflammbare Textilien nicht von anderen Stoffen. Lediglich bei der Reinigung und Pflege muss bei imprägnierten Stoffen ein spezielles Vorgehen eingehalten und die Imprägnierung für eine langfristige Schutzwirkung regelmäßig erneuert werden.

 

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