Robotrading oder persönliche Beratung: Das sind die Vor- und Nachteile

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Kleinanleger haben heutzutage viel mehr Investitionsmöglichkeiten als früher. Das liegt unter anderem an Technologien wie dem Robotrading, bei dem Anlagen automatisch von einer Software gehandelt werden. Sie ermöglichen vielen Menschen, ihr Portfolio um Produkte zu erweitern, die früher Investmentfonds und professionellen Anlegern vorbehalten waren. Trotzdem bieten viele Banken weiterhin eine persönliche Anlageberatung als Dienstleistung für ihre Kunden.

Die klassischen Angebote haben bei weitem nicht ausgedient. Nicht jedem ist wohl bei dem Gedanken, sein Erspartes einem Software-Algorithmus anzuvertrauen. Und viele gehen einfach aus Gewohnheit weiterhin zum Anlageberater in der Bank. Hier wird erklärt, was die Vor- und Nachteile der beiden unterschiedlichen Anlagestrategien sind.

Vorteile des Robotrading

Robotrading ermöglicht einen schnellen Einstieg in den Handel mit Kryptowährungen oder anderen Assets. Im Vergleich zur Eröffnung eines Portfolios bei einer Bank verläuft die Anmeldung schnell und unbürokratisch. Robotrading ist daher eine gute Wahl für Anleger, die gleich jetzt handeln möchten, anstatt sich wochenlang vorzubereiten. Außerdem ist Robotrading deutlich flexibler als die Anlageberatung bei der Bank. Die webbasierte Benutzeroberfläche ist rund um die Uhr verfügbar. Anlageentscheidungen können daher in Ruhe am Wochenende oder am Abend getroffen werden. Ein weiterer Vorteil ist das niedrige Startkapital, das bei automatisierter Trading-Software üblich ist. Meist fallen nur wenige hundert Euro zum Einstieg an.

Nachteile des Robotrading

Bei den meisten automatischen Trading-Plattformen ist der Kundendienst zwar sehr professionell organisiert. Einen persönlichen Ansprechpartner bieten Robotrading-Dienste aber in der Regel nicht an. Bei technischen Anliegen ist das in der Regel kein Problem. Bei Fragen rund um die Geldanlage müssen die Nutzer aber bereit sein, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Außerdem kann Robotrading kein Portfolio mit diversen Anlagen zur Risikostreuung ersetzen, sondern sollte nur ein Teilbaustein einer umfassenderen Anlagestrategie sein.

Vorteile der persönlichen Beratung

Auch die persönliche Beratung hat zahlreiche Vorteile. Dazu zählt nicht nur der Gratis-Kaffee beim Besuch in der Bankfiliale. Persönliche Berater können die Bedürfnisse ihrer Kunden ermitteln und anschließend eine umfassende Anlagestrategie entwerfen, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Dazu gehört nicht nur die Frage, welche Risiken der Anleger bereit ist, einzugehen. Auch der Zeitrahmen der Investitionen spielt eine wichtige Rolle. Soll das Vermögen beispielsweise bis zum Eintritt in den Ruhestand nicht angetastet werden? Dann ergeben sich ganz andere Möglichkeiten, als wenn zwischendurch Entnahmen geplant sind. Professionelle Anlageberater kennen sich mit solchen Fragen aus und können entsprechende Vorschläge machen.

Nachteile der persönlichen Beratung

Der Ruf der Anlageberatung bei der Hausbank hat in der Folge der Finanzkrise von 2008 stark gelitten. Denn vielen Anlegern waren damals Hochrisikopapiere als sichere Anlage empfohlen worden. Für diese Empfehlung erhielten die Banken eine Provision. Dieses Vergütungsmodell kann auch heute problematisch sein. Anleger sollten sich daher immer bewusst sein, dass die Bank für ihre Dienste gut bezahlt werden möchte. Zahlt der Kunde Gebühren für die Beratung, kann das zwar teuer sein. Immerhin kann aber so ein Interessenkonflikt vermieden werden. Ein weiterer Nachteil ist die Flexibilität: Der persönliche Berater möchte natürlich am Wochenende seine Ruhe haben und auch ein paar Mal im Jahr in den Urlaub fahren. Wer einen Termin will, muss dann unter Umständen etwas länger warten.

 

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