In turbulenten Zeiten können Schwankungen am Währungsmarkt schnell zu einer Verringerung der Kaufkraft führen. Das ist besonders bei Waren Import oder Export ein wichtiges Kriterium, hier sind Währungsverluste leicht möglich.
Ärgerlich ist es aber auch, wenn Sie einen Urlaub im Ausland buchen wollen, und feststellen, die Preise für Flug und Hotel haben deutlich angezogen. Wie kommt es genau dazu und wie kann man sich davor schützen. Dieser Frage wollen wir nachgehen.
Wie entstehen Währungsschwankungen?
Wahrungen, zum Beispiel der Euro (EUR), der US Dollar (USD) und der Schweizer Franken (CHF) werden zwischen den Ländern über Banken zu einem Währungskurs umgetauscht. Alle Währungsumtausche werden als ein Markt zusammengefasst, dieser nennt sich Forex. Der Forex Marktkurs kommt zustande, indem Banken den Kurs bekannt geben, zu dem sie eine Währung kaufen oder verkaufen. Der Kurs gleicht sich bei allen an, weil Abweichungen sofort für Arbitragehandel genutzt werden würden, was wiederum zur Kursangleichung führt.
Wenn Wirtschaftsdaten bekannt werden, welche die Wirtschaft, zum Beispiel der Eurozone, als schwach gegenüber anderen Wirtschaftsräumen erscheinen lassen, führt das in der Tendenz eher zu einem Fallen der Währung des schwächeren Wirtschaftsraumes. Zusätzlich spielen die Leitzinsen eine wichtige Rolle. Diese werden von den Notenbanken festgelegt. Wenn in einer Währung hohe Zinsen gezahlt werden, in der anderen aber niedrige Zinsen, dann wird eher die hochverzinste gekauft.
Das Geld dafür stammt aus der niedrig verzinsten Währung. Am Ende entsteht dann ein Zinsgewinn, man spricht dann auch von einem Carry Trade. Ein wichtiger Punkt ist auch, ob eine Währung gerade gebraucht wird. Wenn zum Beispiel ein Land viel Öl kaufen möchte, welches in USD gehandelt wird, muss es seine eigene Währung gegen USD umtauschen.
Das würde den USD gegenüber dieser Währung steigen lassen. Zusammenfassend lässt sich sagen, wenn viele Marktteilnehmer in eine Währung investieren und sich in der anderen verschulden, aus welchen Gründen auch immer, kann es zu erheblichen, lang anhaltenden Schwankungen in diesem Währungspaar, zum Beispiel im EUR/USD, kommen.
Ein Beispiel für einen Währungsverlust
Angenommen der EUR/USD Kurs fällt. Sie haben ein Konto in Euro Währung. Sie wollen nun einen Urlaub in den USA machen. Weiter angenommen, den Flug und das Hotel müssen Sie in USD bezahlen. Dann tauschen Sie EUR gegen USD um. Sie bekommen, weil das Währungspaar gefallen ist, jetzt weniger USD für Ihre EUR und müssen daher mehr EUR für die gleiche Menge USD bezahlen.
Wie kann man sich gegen das Währungsrisiko absichern?
Fremdwährungsanlagen
Eine Absicherungsmöglichkeit besteht darin, Geldbestände in Fremdwährung zu führen. Man kann auch Anlagen in mehreren Währungen gleichzeitig führen, um sich abzusichern. Anlagen im CHF sind beliebt, weil der Schweizer Franken häufig stabil bleibt, wohingegen EUR und USD größeren Schwankungen unterworfen sind.
Edelmetalle
Eine weitere Möglichkeit ist der Erwerb von Edelmetallen. Gold eignet sich besonders, weil kleine Mengen schon einen großen Wert aufweisen und es sich dadurch gut einlagern lässt. Bei Silber bräuchten Sie schon erheblich mehr Stauraum, wenn sie denselben Wert erreichen wollten. Die Edelmetalle behalten einen Wert, auch wenn eine Währung komplett entwertet, weil Edelmetalle in allen Währungen handelbar sind.
Wenn die Währung nichts mehr Wert sein sollte, mit der Sie die Edelmetalle ursprünglich gekauft haben, dann können Sie diese immer noch für eine andere Währung verkaufen. Edelmetallpreise schwanken allerdings auch erheblich, und deswegen ist es nicht einfach, den richtigen Zeitpunkt für den Erwerb zu bestimmen.
Terminkontrakte
Eine Absicherungsmöglichkeit für Händler sind Terminkontrakte, die auch Futures genannt werden, und an dafür eingerichteten Börsenplätzen, mittlerweile fast nur noch elektronisch, gehandelt werden. Sie verbriefen über das Recht, eine Ware in der Zukunft für einen bestimmten Preis zu erhalten oder liefern zu müssen. Wenn ein Händler also eine bestimmte Ware über einen Future Kontrakt kauft, dann bekommt er die bereits bezahlte Menge ausgeliefert, gleichgültig wie sich der Währungskurs entwickelt und ist damit gegen Währungsrisiken abgesichert.