Lange Zeit war es so, dass Kryptowährungen ausschließlich über online Handelsplattformen erworben werden konnten. Diese Zeiten sind vorbei. Es gibt immer mehr Banken, die sich dem modernen Zahlungsmittel gegenüber öffnen. So gibt es bereits einige Volksbanken und auch eine Sparkasse, die mit einem Krypto-Angebot aufwarten. Dieses steht dann nicht nur Geschäftskunden (wie es bei der Commerzbank der Fall ist) zur Verfügung, sondern auch Privatkunden.
Krypto-Angebot der Volksbank
Die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG ist der Vorreiter. Seit April 2022 können Kunden dieser Bank von dem Krypto-Angebot profitieren. Genau genommen sollte es allerdings nicht Krypto- sondern Bitcoin-Angebot lauten. Denn die Genossenschaftsbank beschränkt sich bei dem Einstieg in den Krypto-Handel ausschließlich auf die erste digitale Münze. Beim Bitcoin gebe es hinreichend Stabilität und Sicherheit, was bei kleineren Kryptowährungen nicht gegeben sei. Doch Bitcoin ist längst nicht mehr die einzige etablierte Währung auf dem Markt und wer nach alternativen Coins auf der Suche ist, muss weiterhin andere Methoden nutzen.
Online Marktplätze, wo Ethereum kaufen möglich ist, sich aber auch andere Kryptowährungen finden, gibt es zahlreiche. So müssen die Plattformen, Börsen und Broker weiterhin verwendet werden, wenn es nicht gerade um den Kauf von Bitcoin geht. Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG will nicht ausschließlich eine sichere und seriöse Möglichkeit bieten, Bitcoin über die Hausbank zu erwerben, sondern sieht bei sich auch die Aufgabe der Aufklärung. In Bezug auf Kryptowährung haben viele Personen einen hohen Informationsbedarf.
Es gibt einige Anleger, die in Erwägung ziehen, in Krypto zu investieren, diesen Schritt aber aufgrund von mangelndem Wissen nicht wagen. Durch die gezielte Schulung von Mitarbeitern sollen den Kunden sämtliche Fragen beantwortet werden können. Neben der Option, Bitcoin in der Filiale zu erhalten, ist auch die Aufstellung eines Automaten in Planung. Bei diesem sogenannten Bitcoin-Automaten soll es möglich sein, Euros gegen Bitcoins zu handeln.
Sparkassen zeigen sich etwas verhaltener
Die Sparkassen sind nicht ganz so weit vorne mit dabei wie die Volksbanken. In Bayern gab der Sparkassen-Präsident sogar an, dass es nicht beabsichtigt wird, den Kunden Kryptowährungen als Geldanlage anzubieten. Mittlerweile gibt es aber sehr wohl eine Sparkasse, die sich für den Krypto-Handel geöffnet hat. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband möchte in den nächsten Monaten eine Entscheidung treffen, welchen Kurs die Banken in Bezug auf ein Krypto-Angebot fahren wollen. Letzten Endes gilt für die Banken jedoch das Regionalprinzip. Das bedeutet, dass jede Filiale eigenständig entscheiden kann, welches Angebot sie ihren Kunden zur Verfügung stellt.
Commerzbank nur für Geschäftskunden
Die Commerzbank hat bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) eine Verwahrlizenz für Kryptowährungen beantragt. Diese Vorgehensweise macht deutlich, dass das Unternehmen nicht private Anleger, sondern Geschäftskunden ins Auge gefasst hat. Die genauen Pläne, die das Finanzinstitut anstrebt, behält die Commerzbank jedoch vorerst für sich. Geäußert wurde nur, dass die Bank den Handel sowie die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten übernehmen möchte.
Der Anfang ist gemacht
Zwar sind es noch nicht zahlreiche Finanzinstitute, die ihren Kunden ein Krypto-Angebot machen, doch sind mit der Volksbank, der Sparkasse und der Commerzbank bereits drei große Unternehmen auf den Zug aufgesprungen. Der Fokus liegt dabei auf der ersten und größten Kryptowährung Bitcoin, was in Sicherheitsaspekten begründet liegt. Mit dieser Entwicklung ist der erste Schritt getan und Interessierte haben nun die Wahl, zu ihrer vertrauten Hausbank zu gehen oder weiterhin den online Marktplatz zu nutzen, um Kryptowährungen zu handeln.
Viele Anleger zeigen sich bezüglich Kryptowährungen zögerlich, was vor allem in mangelnden Informationen begründet liegt. Die Tatsache, dass die Volksbank extra Mitarbeiter schult, wird die Aufklärungsarbeit deutlich voranbringen. Mit erfahrenen Ansprechpartnern vor Ort ist zu erwarten, dass sich noch einmal mehr Personen der Krypto-Welt zuwenden. Auch die Tatsache, nicht ausschließlich einem Portal im Internet vertrauen zu können, sondern der Hausbank, bei der man ohnehin schon ein Konto führt, könnte den Krypto-Trend weiter voranbringen. Es ist nur zu erwarten, dass nach den ersten Vorreitern immer mehr Banken nachziehen und ein Krypto-Angebot bereitstellen werden.