Plagiatsprüfung: So prüfen Wissenschaft und Wirtschaft auf Fälschungen

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Mit den Möglichkeiten des Internets haben sich die Techniken zur unerlaubten Übernahme geistigen Eigentums drastisch verbessert. Diesem Trend steht aber eine Gegenbewegung entgegen: Auch die Plagiatsscanner werden immer ausgefeilter und erkennen Kopien, die vorher nicht erkannt wurden. Wie geht das?

Wie moderne Plagiatsscanner arbeiten

Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, wann etwas wirklich als Plagiat anzuerkennen ist. In manchen Universitäten gelten für die studentischen Hausarbeiten diesbezüglich spezielle Regeln, die etwa so lauten können: Wenn mehr als fünf Wörter in einer Folge im Wortlaut in einer anderen Quelle stehen, kann dies als Plagiat betrachtet werden. Das ist sinnvoll, schließlich kann bei thematisch ähnlichen Arbeiten nicht ausgeschlossen werden, dass zwei Menschen dieselbe Formulierung verwenden. Das ist noch kein Plagiat. Aber einem bestimmten kritischen Wert wird es allerdings zu einem. Das ist die Schwierigkeit, die Plagiatsscanner bewältigen müssen: Entweder, es gibt Hunderte, Millionen von Treffern, oder es gibt gar keine.

Eine online Plagiatsprüfung arbeitet daher immer nach demselben Prinzip: Ein Dokument wird Stück für Stück anhand eines kritischen Schwellenwertes (zum Beispiel die oben genannten fünf Wörter in einer Folge) geprüft. Die Plagiatsscanner suchen öffentlich einsehbare Internetadressen ab, genau wie eine Suchmaschine. Tritt die Folge an anderer Stelle auf, könnte es sich um ein Plagiat handeln. Aber was, wenn der Fälscher clever war, und ganze Seiten kopiert, aber minimal geändert hat? Das würde es für einen normalen Plagiatsscanner unmöglich machen, die Fälschung zu erkennen. Moderne, intelligente Plagiatsscanner berücksichtigen jedoch auch Syntax und Grammatik von Sätzen, können also abweichende Formulierungen als im Grunde gleich erkennen.

Schlussendlich urteilen kann über den Fall aktuell nur der menschliche Verstand, eine ausreichende Vorsortierung können moderne Tools allerdings bereits leisten.

Wie Plagiate Wirtschaft und Wissenschaft gefährden

In der Wissenschaft und Bildung ist die Gefahr der Plagiate recht leicht zu skizzieren: Mittels teilweise oder ganz kopierter Hausarbeiten werden sich Bildungstitel erschlichen, die Prüflinge konnten das Wissen selbst nie abrufen, das von ihnen gefordert wurde. Das disqualifiziert sie für die Berufe, die sie ausüben. Aber auch in der Wirtschaft werden Plagiate mehr und mehr zum Problem. In Bewerbungsverfahren verlangen Personaler zum Beispiel häufiger, dass die Bewerber ein konkretes Fallbeispiel lösen und die Lösung zuschicken. Damit wird eine Vorsortierung vorgenommen. Da sich bestimmte Fälle in manchen Branchen aber ähneln, kann man Lösungen dafür auch einfach aus dem Netz übernehmen.

Personaler sind also gut beraten, alle eingeschickten Dokumente ebenfalls auf ein mögliches Plagiat zu scannen, bevor sie einen Bewerber einladen. Ganz wie an der Uni oder in der Schule ist die Aufgabenstellung hier auch nicht zum Spaß da, sondern ein konkreter Eignungstest, der über die Stellenvergabe entscheidet. Betrüger sollten gerade hier besonders schnell erkannt und aussortiert werden.

 

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