Schwertransporte planen und umsetzen: Worauf muss man achten?

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Wer etwas öfter auf Autobahnen unterwegs ist, dem ist sicherlich schon einmal ein sogenannter Schwertransport begegnet: Riesige LKW mit überdurchschnittlich schwerer Ladung, die nicht selten speziell gekennzeichnet und auffällig stark gesichert wurde. Aber: Wie verläuft so ein Schwertransport überhaupt?

Schwertransporte müssen penibel geplant werden

Für Schwertransporte bedarf es einer genauen Vorbereitung, denn normalerweise können sie nicht ansatzweise so schnell fahren wie reguläre Transporte. Auf Schwertransporten werden überdurchschnittlich schwere Bauteile und Materialien transportiert, die nicht in ihre Einzelteile zerlegt werden können – etwa Flugzeugteile. Damit diese überhaupt aufgeladen werden können, ohne dass die Traglast Schäden an der Automechanik verursacht, braucht es spezielles Equipment wie etwa die Tiefbettauflieger von Scheuerle für den Schwertransport. Bei einem Blick auf den Tiefbettauflieger wird auch sofort ersichtlich, worauf es beim Schwertransport noch ankommt: Das Heruntersetzen der Fahrzeughöhe um jeden Preis.

Denn nur wenige Zentimeter können im Zweifel dazu führen, dass eine längere Route geplant werden muss (weil der Transporter nicht unter einer Brücke hindurchpasst) oder höhere Gebühren anfallen.

Für den Schwertransport, der trotz seiner Trägheit möglichst so durchgeführt werden soll, dass er den normalen Verkehr nicht behindert, ist das Gift. Mit der richtigen Technik allein ist es aber nicht getan. Dem Schwertransport gehen oft mehrere Tage oder gar Wochen und Monate an Planung voraus. Der Streckenabschnitt muss genau gesichtet werden, damit auch sicher ist, dass der Bodenbelag die außergewöhnlichen Belastungen aushält. Weiterhin muss eine Uhrzeit gewählt werden, in der etwas weniger Verkehr als üblich ist, damit der große und langsame Schwertransport nicht alles aufhält. In manchen Fällen wird der Transport zusätzlich von einem Sicherheitsfahrzeug begleitet.

Auch hierfür braucht es eine entsprechende Planung. Wann immer man einen Schwertransport auf der Autobahn sieht, kann man sich also sicher sein, dass hier mehrere Menschen viel Arbeit investiert haben – auch wenn man Ende „sichtbar“ nur einer fährt.

Schwere Teile transportieren kostet Geld

Wer diese Vorgehensweise rekapituliert, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass ein Schwertransport relativ viel Geld kosten müsste. Und das stimmt auch: Die Kosten für Personal, Planung und die Fahrt an sich sind bei einem Schwertransport um ein Vielfaches höher als bei einem „normalen“ Transport. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es Speditionen gibt, die sich auf Schwertransporte spezialisiert haben und so die Kosten für die Kunden so gering wie möglich halten können. Nichtsdestotrotz sind Schwertransporte in der Industrie noch immer selten und werden nur in Auftrag gegeben, wenn es gar nicht anders geht.

Oftmals handelt es sich dabei wiederum selbst um eine Kostenabwägung: Ist es teurer, ein Objekt in seine Einzelteile zu zerlegen und dann wieder zusammenzufügen, als einen entsprechenden Transport zu beauftragen – dann rückt in der Regel das schwere Gerät an.

 

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