Den richtigen Preis für ein Produkt zu finden gestaltet sich nicht so einfach, ist aber entscheidend für den Erfolg oder Misserfolgs eines Unternehmens. Pricing – auch Preispolitik oder Preismanagement genannt – ist für diese Preisgestaltung verantwortlich. In diesem Bereich geht es um die Preisgestaltung eines bestimmten Produktes.
Des Weiteren zählt nicht nur die Überwachung der eigenen Preise zu Pricing, sondern auch die der Konkurrenz. Ein wichtiges Ziel ist es, mit dem bestmöglichen Preis nicht nur den Gewinn zu maximieren, sondern auch die Zufriedenheit der Kunden zu steigern. Pricing gilt daher als unerlässlich, da es um das Überleben von Unternehmen geht.
Pricing Charakteristiken
Laut Marketing-Mix können folgende vier Charakteristiken abgeleitet werden:
- Schnelle Wirkung
Eine Preisänderung wird nicht nur schnell eingesetzt, sie kann auch relativ frühzeitig ihre Wirkung entfalten. Dabei geht es jedoch nicht nur um die Kunden selbst, sondern auch um die Konkurrenten.
- Blitzschnelle Umsetzung
Preisänderungen werden im Regelfall immer sehr schnell umgesetzt. Ein gutes Beispiel hierfür sind Tankstellen, wo Preise für Sprit oft jede Stunde verändert werden. Hier wird klar deutlich, dass Entscheidungen bezüglich des Preises oft sehr schnell geschehen können, ganz im Gegenteil zu anderen Bereichen.
- Wie reagiert der Kunde?
Der Preis muss stimmen, ansonsten wird sich das Produkt nicht verkaufen. Somit wird schnell herausgefunden, wie Kunden auf Preisänderungen reagieren und ob das Produkt nach wie vor gekauft wird oder nicht.
- Änderungen sollten gut überlegt sein
Preisänderungen können zwar blitzschnell durchgeführt werden, sollten aber dennoch gut überlegt sein. Es ist zwar möglich, die Preise sofort wieder auf den ursprünglichen Stand zurück zu setzen, jedoch hat das nach wie vor Auswirkungen auf die Kunden. Wenn daher Änderungen zu häufig durchgeführt werden, kann das als durchaus negativ aufgefasst werden.
Der Preis und seine Rolle in der Umwelt
In der Ökonomie ist die duale Rolle des Preises sehr weit bekannt. Je nach Höhe des Preises wird abgewogen, ob ein gewisses Gut gekauft wird oder nicht, oder ob die Konkurrenz das Produkt billiger anbietet. Des Weiteren nimmt der Preis auch eine Informationsrolle ein. Vor allem als Qualitätsindikator ist dieser sehr wichtig, da viele Kunden kaum Kenntnisse über gewisse Produkte haben. Sollten jedoch gewisse Kenntnisse vorhanden sein, sind Kunden auch meistens bereit, mehr für ein bestimmtes Produkt auszugeben, da sie um dessen Qualität wissen.
Daraus lässt sich erschließen, dass der Preis gerne als Indikator verwendet wird, vor allem wenn Konsumenten kaum eine Ahnung von einem gewissen Produkt haben. Jedoch spielen mehrere Faktoren mit: der Kunde könnte auch unter Zeitdruck stehen oder das Produkt ist mit seinen Qualitäten sehr schwer einzuschätzen.
Voraussetzungen für Pricing
Preiselastizität der Nachfrage ist eine sehr wichtige Voraussetzung für das Pricing. Kunden fühlen sich daher oft von einem niedrigen Preis angezogen. Weitere Voraussetzungen sind hohe Wechselkosten. Somit kann garantiert werden, dass Anfangskunden nicht verloren gehen, obwohl der Preis kontinuierlich ansteigt. Als gutes Beispiel können unter anderem neue Produkte sein, die auf dem Markt kommen. Das können neue Zeitschriften sein, ein neues Lebensmittel oder eine neue Software. Der Preis dieser Produkte wird daher am Anfang eher niedrig gehalten und erst mit der Zeit ansteigen, um so einen Konsumentenstamm aufbauen zu können.
Somit wird garantiert, dass die Kunden weiterhin das Produkt kaufen, obwohl der Preis ansteigt. Pricing wird somit als eine Unternehmenskultur verstanden, die sich in regelmäßigen Abständen mit Kunden und dem Markt selbst auseinandersetzt. Um die Produkte mit dem bestmöglichen Preis zu verkaufen, ist eine konsequente Preisfindung notwendig.