Arbeitgeber-Siegel: Ein Für und Wider

0

Auf den ersten Blick ist ein Arbeitgeber-Siegel für das betreffende Unternehmen mit vielen Vorteilen verbunden. Über dieses können sie Interessenten auf ihre Qualitäten aufmerksam machen und damit langfristig attraktiver erscheinen. Doch sind mit einer solchen Auszeichnung nicht nur Vorteile verbunden. Dieser Beitrag beleuchtet das Für und Wider der Siegel. So ist es Firmen letzten Endes möglich, eine Wahl zu treffen, die zum Unternehmen passt.

Lohnt sich ein Arbeitgeber-Siegel?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Ein Arbeitgeber-Siegel kann die Qualität eines Unternehmens bescheinigen und dieses für potenzielle Arbeitnehmer attraktiver machen. Doch derzeit ist noch nicht klar, wie Arbeitssuchende auf solche Auszeichnungen ansprechen und ob sie auf diese tatsächlich einen großen Wert legen. Aus diesem Grund müssen sich Firmen mit den Vor- und Nachteilen der Siegel auseinandersetzen, bevor Sie in diesem Punkt eine Entscheidung treffen. Nur so stellen Unternehmer sicher, dass sie authentisch rüberkommen und bei Fachkräften landen.

Die Vorteile im Überblick

Mit einem Siegel können sich Arbeitgeber von der Konkurrenz abheben. Als Vorteil erweist sich jene Tatsache vor allem auf einem Jobmarkt, wo Fachkräfte stark begehrt sind. Mit einem solchen Abzeichen können Unternehmen auf ihre Vorteile als Arbeitgeber aufmerksam machen. Dies gilt vor allem dann, wenn sich die Betriebe für ein Siegel mit hoher Aussagekraft entscheiden. Vor allem Auszeichnungen wie Top Arbeitgeber (DIQP), Great-place-to-work und Audit Beruf & Familie bedeuten einen hohen internen Aufwand, um sie zu erhalten – und vor allem zu halten. Betriebe wirken auf diese Weise transparent, wodurch sie schnell zum „Employer of Choice“ werden.

Ein Siegel hat zudem eine hohe Aussagekraft, wenn es um die Bewertung des Arbeitgebers aus qualitativer Sicht geht. Dem Zertifizierungsprozess ist nämlich eine Auditierung vorgeschaltet. Im Zuge derer, werden oftmals nicht nur zentrale Stellen des Unternehmens, sondern auch die Mitarbeiter selbst befragt. Auch ein bestimmter Verhaltenscodex ist zu verfolgen, wenn Betriebe die Auszeichnung erhalten wollen. Insgesamt gesehen, lässt sich sagen, dass Siegel die Qualität der internen Struktur des Unternehmens wiedergeben. Allerdings reicht es als Arbeitgeber manchmal nicht aus, alleine auf die Auszeichnung zu setzen, um bei potenziellen Mitarbeitern zu landen. In diesem Fall ist es zusätzlich notwendig, an der Außenwirkung des Betriebs zu arbeiten.

Diese Nachteile kann ein Siegel haben

Ein großer Nachteil der Siegel besteht darin, dass diese nicht auf vergleichbaren, offiziellen Systemen beruhen. Dies geht natürlich auf Kosten der Aussagekraft der Auszeichnung. Für Arbeitssuchende kann dies schnell verwirrend sein, sodass sie unter Umständen frustriert sind und künftig nicht mehr auf Siegel achten. Auch besagen die Rankings nicht, wie es letzten Endes um die Qualität des Jobs bestellt ist. Es werden nämlich immer mehrere Kriterien unter die Lupe genommen, worauf eine Gesamtbewertung erfolgt. Wer sich als Top Arbeitgeber (DIQP) auszeichnen lässt, kann in einzelnen Bereichen immer noch Mängel aufweisen. In diesem Fall wäre es ratsam, sich über die Bewertungskriterien zu informieren.

Des Weiteren ist anzumerken, dass Firmen ohne Prämierung nicht unbedingt schlechte Arbeitgeber sind. Es handelt sich hierbei nämlich mitunter um kleinere, noch junge Unternehmen, die sich erst auf dem Markt behaupten müssen. Hinter dem Betrieb kann sich trotzdem ein solider Job mit vielen Vorteilen verbergen. Daher sollten Arbeitssuchende keine vorschnelle Entscheidung treffen, wenn es um Siegel geht.

Die Firmenphilosophie ist ausschlaggebend

Ob Unternehmen von einem Siegel, wie beispielsweise Top Arbeitgeber (DIQP), profitieren, hängt von der individuellen Situation des Betriebs ab. Ist dieser bei potenziellen Arbeitnehmern bereits beliebt und ist Fachkräftemangel für ihn ein Fremdwort, kann er getrost auf dieses verzichten. Auch dann, wenn sich die Firma nur mit einer geringen Konkurrenz konfrontiert sieht, ist es durchaus möglich, sich ohne Auszeichnung zu behaupten. Anders verhält es sich, wenn sich das Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt erst behaupten muss. Auch bei einem Fachkräftemangel ist es möglich, sich mit einem Siegel von der Masse abzuheben.

Allerdings sollten sich interessierte Betriebe diesbezüglich an ein anerkanntes Institut wenden. Transparenz sollte in diesem Fall für die Arbeitgeber an erster Stelle stehen. So ist es von Vorteil, wenn die Bewertungskriterien offen liegen. Auf diese Weise lässt sich das Vertrauen der Arbeitssuchenden leichter gewinnen.

Nicht immer beeinflusst ein Siegel die Rankings

Auf Arbeitgeber-Rankings nehmen Siegel nicht immer einen Einfluss. Grund dafür ist, dass die Bewertung der Unternehmen hier nach externen Kriterien erfolgt. Es finden in diesem Fall repräsentative Befragungen statt. Mit ihnen wird die Wirkung des Betriebs nach außen vermittelt. Es kommt also durchaus vor, dass der Erhalt eines Siegels auf das Arbeitgeber-Ranking keinen Einfluss nimmt. Dies ist für viele Firmen erst einmal mit Unmut verbunden. Doch bedeutet das nicht, dass die Auszeichnung als Top Arbeitgeber (DIQP) sinnlos ist. Vielmehr sollten sich Betriebe um eine positive Innen- und Außenwirkung sorgen.

So stellen sie sicher, dass sie einen langfristig positiven Effekt erzielen und sich von anderen Arbeitgebern abheben. Diesbezüglich ist jedoch anzumerken, dass Unternehmen, die kein Siegel aufweisen und nicht in den Rankings auftauchen, nicht automatisch schlechte Arbeitsbedingungen aufweisen.

Mit einer professionellen Beratung auf die Überholspur kommen

Unternehmen, die ihr internes sowie ihr externes Image als Arbeitgeber verbessern wollen, sollten auf eine professionelle Beratung setzen. Dies gilt vor allem dann, wenn bisherige Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung gezeigt haben. Eine erfahrene Fachkraft kann in diesen Punkten Licht ins Dunkel bringen und der Firma brauchbare Tipps geben. Viele Experten begleiten Betriebe auf ihrem Weg zum Erfolg und stellen somit sicher, dass diese der Konkurrenz einen Schritt voraus sind. Auf lange Sicht machen sich die Mehrausgaben für eine solche Fachkraft durchaus bezahlt. Denn so werden hochspezialisierte Jobsuchende auf den Arbeitgeber aufmerksam, wovon dieser natürlich langfristig profitiert.

Unternehmen sollten auf einen Experten setzen, der in der betreffenden Branche Erfahrung aufweist. Idealerweise arbeitet er zügig und effizient. Oftmals sind auch nur kleine Verbesserungen notwendig, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Interessenten sollten sich mehrere Fachkräfte ansehen und diese genau unter die Lupe nehmen. So stellen sie sicher, dass sich die Investition in diese letzten Endes bezahlt machen.

Fazit: Auf das Unternehmen kommt es an

Mit einem Siegel sind für potenzielle Arbeitgeber viele Vorteile verbunden. So steigern diese für Jobsuchende ihre Attraktivität und können sie auf die Pluspunkte in Bezug auf den Job aufmerksam machen. Damit haben Betriebe die Möglichkeit, sich von ihrer Konkurrenz abzuheben. Doch sind sich viele potenzielle Arbeitnehmer in puncto Aussagekraft der Siegel nicht sicher. Tatsächlich erweisen sich die Bewertungskriterien von Institut zu Institut oft als unklar. Daneben gibt es keine einheitliche, klare Linie, über welche die Vergabe der Siegel erfolgt. Auch werden besonders kleine Unternehmen von vielen Einrichtungen nicht in Augenschein genommen.

Nicht immer beeinflussen Siegel das Ranking. Denn beide Aspekte werden nach unterschiedlichen Kriterien vergeben und beurteilt. Will ein Betrieb als Arbeitgeber herausstechen, sollte er sich darum bemühen, in beiden Bereichen gut abzuschneiden. Im Zweifelsfall kann sich der Unternehmer Unterstützung durch einen Experten holen.

 

About Author