Die Zahlen sprechen für sich: Laut einer Studie der Krankenkasse BKK sind 87 Prozent der Menschen in Deutschland gestresst. Jeder zweite gab sogar an, von Burnout betroffen zu sein. Die Stresssymptome sind nicht nur schlecht für die Menschen sondern schaden am langen Ende auch den Unternehmen und der Wirtschaft. Ein guter Schlaf kann dabei vorbeugend wirken.
Schlafmangel und Stress hängen oft zusammen
Bei der Frage nach der Genese von Burnout und anderen Stress-Erkrankungen lande man schnell beim Schlaf. Nicht selten sind die Ursachen für ein Burnout gleichzeitig auch die Ursachen für einen ungesunden Schlaf – ein Kreislauf beginnt. Wer tagsüber stark gestresst ist – etwa, weil der die Arbeit nicht in der vorgegebenen Zeit schafft – bleibt auch abends und nachts unruhig. Viele Menschen liegen hoffnungslos wach im Bett und denken schon am Abend zuvor an den nächsten Tag: Habe ich alles erledigt? Habe ich etwas vergessen? Was muss ich morgen tun? Wie soll ich das alles schaffen? Dann beginnt die Spirale: Wer abends spät oder gar nicht in den Schlaf kommt, ist am nächsten Morgen unkonzentriert und nervös.
Womöglich arbeitet er langsamer oder macht mehr Fehler. Damit verzögert sich freilich der Arbeitsalltag und die Sorgen gehen von vorn los, sobald man das Büro mit dem Bewusstsein verlassen hat, wieder nicht alles geschafft zu haben. Viele Menschen verstricken sich in eine solche Spirale und finden keinen Ausweg mehr. Irgendwann zieht der Körper, bzw. der Kopf, die Reißleine: der Burnout tritt ein. Die Krankheit ist vielseitig, macht sich aber gemeinhin dadurch bemerkbar, dass die Menschen schwach und kraftlos fühlen bis zu einem Punkt, an dem sie kaum mehr das Bett verlassen können.
Die Behandlung eines Burnouts kann viel Zeit in Anspruch nehmen und kostet die Krankenkassen sowie die Unternehmen jährlich viel Geld. Es wäre allen daran gelegen, Stresskreisläufe in Unternehmen zu verhindern.
Wie ein gesunder Schlaf dem Burnout vorbeugen kann
Wer viel Stress auf Arbeit hat, muss viel schlafen. Das klingt einfacher, als es ist – denn nicht immer ist Arbeitsstress Schuld daran, dass Menschen nicht in den Schlaf kommen. Einige sind auch durch eine unruhige Schlafumgebung geplagt. Die Temperatur im Schlafzimmer kann beispielsweise eine große Rolle beim gesunden Schlaf spielen. Gemeinhin schlafen wir besser, wenn es im Schlafzimmer etwas kälter ist als im Rest der Wohnung. Schlafexperten empfehlen eine Temperatur von 17 bis 19 Grad Celsius. Auch elektronische Geräte und insbesondere Utensilien, die uns an die Arbeit erinnern, sollten aus dem Schlafzimmer verbannt werden. Am besten schafft man sich eine Umgebung, die quasi isoliert vom Rest des Alltags ist. Dann sind zumindest die Voraussetzungen für einen halbwegs guten Schlaf gegeben.
Wer viel schläft fühlt sich am Morgen ausgeruht und kann mit mehr Energie in den Tag starten. Studien zeigen, dass ausgeschlafene Menschen allgemein auch weniger nervös werden, wenn sie mit anspruchsvollen Aufgaben konfrontiert werden. Sie haben wieder mehr Selbstvertrauen und verzweifeln auch dann nicht, wenn etwas schief geht. Guter Schlaf ist also eine Grundvoraussetzung für die gesunde Verarbeitung von Stress – und sollte daher auch bei einem anstrengenden Job immer die oberste Priorität haben.