Ein Aufsichtsrat ist in einem Unternehmen das Kontrollorgan. Das Kontrollgremium besteht aus einigen Mitglieder, die in einem Unternehmen eine Aufsicht führen und den Vorstand beraten. Er obliegt nicht nur der Aufgabe den Vorstand zu beraten, sondern ihn auch zu kontrollieren und zu überwachen. Bei den Unternehmensformen Kommanditgesellschaft auf Aktien und der Aktiengesellschaft ist ein Aufsichtsrat gesetzlich vorgeschrieben.
Eine Bildung des Aufsichtsrates ist bei einer Genossenschaft genauso möglich, allerdings muss diese eine entsprechende Größe erlangen. In einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist die Bildung eines Aufsichtsrates freiwillig. Die Freiwilligkeit erlischt, sobald die GmbH eine Mitarbeiteranzahl von 500 erzielt hat.
Der Aufsichtsrat
Das Kontrollgremium muss aus mindestens 3 und höchstens aus 21 Mitgliedern bestehen. Welche Anzahl das Kontrollorgan letztendlich haben wird, hängt von der Unternehmensgröße ab. Scheidet ein Mitglied des Aufsichtsrates aus, dann kann mit einem Antrag beim Registergericht ein neues Aufsichtsratsmitglied bestellt werden. Wenn im Aufsichtsrat abgestimmt wird und eine Stimmengleichheit am Ende resultiert, so ist der Aufsichtsratsvorsitzende befugt, eine zweite Stimme abzugeben. Innerhalb eines Aufsichtsrates hat nur der Vorsitzende diese Möglichkeit, nicht jedoch die anderen Mitglieder.
Aufgaben und Pflichten eines Aufsichtsrates
Die Mitglieder eines Aufsichtsrates sind hauptsächlich die Überwachungs- und Kontrollorgane in einem Unternehmen. Der Aufsichtsrat führt keine reine Kontrolle bei dem Vorstand durch, sondern er überwacht diesen und steht mit Räte zur Verfügung. Das Kontrollgremium hat viele Aufgaben und somit auch Pflichten, die im Folgenden näher beschrieben werden:
- Sorgfaltspflicht: Ein auserwähltes Aufsichtsratsmietglied ist zur sorgfältigen Durchführung seiner Aufgaben verpflichtet. Zu den sorgfältigen Überwachungsaufgaben gehört auch die Besorgung von notwendigen Informationen oder Unterlagen vom Vorstand. Das Aufsichtsratsmitglied ist des Weiteren verpflichtet die eingeholten Informationen an den Gesamtaufsichtsrat weiterzuleiten.
- Treuepflicht: Alle im Gesamtaufsichtsrat bestehenden Mitglieder unterliegen einer Treuepflicht. Mit der Loyalitäts- und Treuepflicht des Kontrollorgans werden die Unternehmensinteressen geschützt. Kommt es allerdings zu einer Kollision der Interessen, so sind die Mitglieder verpflichtet, eine Amtsniederlegung durchzuführen oder die Kollision anderwärtig zu lösen. Nichtsdestotrotz unterliegen die Mitglieder des Aufsichtsrates keinem Wettbewerbsverbot. Sie sind berechtigt einen Vertrag mit anderen einzugehen, sofern das in ihrem eigenen Interesse ist.
- Verschwiegenheitspflicht: Die Aufsichtsratsmitglieder haben eine Verschwiegenheitspflicht gegenüber anderen. Da ihnen vom Vorstand regelmäßig eine Berichterstattung weitergeleitet wird, müssen sie diese gegenüber Dritte im Interesse des Unternehmens wahren. Sie dürfen die Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse der Konkurrenz, die sie während der Ausübung des Amtes erfahren haben, nicht weitergeben.
- Überwachung der Geschäftsleitung: Die regelmäßige Überwachung des Vorstandes zählt zu den Hauptaufgaben des Aufsichtsrates. Das Kontrollorgan unterliegt insbesondere der Pflicht, eine regelmäßige Berichterstattung vom Vorstand einzuholen. Vor allem in Risikosituationen ist der Aufsichtsrat verpflichtet häufiger eine Berichterstattung vom Vorstand einzuholen. Wenn es zu einer Krisensituation im Unternehmen kommt, so hat der Aufsichtsrat die Aufgabe die Krise durch Ergreifen von erforderlichen Maßnahmen abzuwenden. Des Weiteren muss er besonders in Krisensituationen vom Vorstand die Berichterstattung in kürzeren Zeitabständen einholen.
Abschließend lässt sich sagen, dass ein Aufsichtsrat viele Pflichten und Aufgaben hat. Er kontrolliert hauptsächlich den Vorstand und ist für die regelmäßige Einholung der Berichterstattung verpflichtet. Außerdem hat der Aufsichtsrat die Aufgabe den Vorstand zu beraten.
