Zolltarife (EDV) in den USA – Wie hoch sind die Einfuhrgebühren beim Import?

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Einfuhren direkt aus den USA bei Unternehmen aber auch Privatpersonen sehr beliebt. Vor allem in Zeiten mit einem günstigen Dollar erhöht sich stets die Nachfrage. Sobald Waren nach Deutschland eingeführt werden, die nicht aus den USA stammen, springt der Zolltarif ein. Ab hier müssen Privatpersonen oder Unternehmen Steuern auf die Ware zahlen.

Zolltarif (EDV): USA und die Gebühren für Einfuhren nach Warenwert

Wie hoch der Zolltarif von den aus USA kommenden Waren ist, hängt vom Warenwert ab. Dabei gibt es eine klassische Formel, die für die Berechnung verwendet werden kann:

  • (Warenwert + Versandkosten) x Zoll x Einfuhrumsatzsteuer

Für die USA gibt es hier einen speziellen Zolltarif. Der Tarif an sich wird über eine EDV direkt beim Zoll ermittelt. Allerdings wird dazu der Warenwert benötigt, bei dem es Unterschiede geben kann:

Warenwert kleiner als 22 Euro

Sobald der Warenwert unter den 22 Euro liegt, muss die betroffene Person keine Gebühr für die Einfuhr bezahlen. Der Betrag bezieht sich dabei lediglich auf den Rechnungsendpreis. Der Zwischenpreis ist davon ausgeschlossen. Sollten Portokosten im Rechnungspreis enthalten sein, gelten diese für den Betrag, ansonsten nicht.

Warenwert größer als 22 Euro und kleiner 150 Euro

Alles über den 22 Euro wird mit der Mehrwertsteuer versehen. Solange der Betrag die Grenze von 150 Euro nicht überschreitet, können die Waren zollfrei importiert werden. Auch hier werden keine Zollgebühren fällig. Die Freigrenze bezieht sich auf eine einzelne Sendung. Der gleiche Fall gilt, wenn mehrere Sendungen den Warenwert nicht überschreiten.

Warenwert über 150 Euro

Alle Waren und Sendungen über 150 Euro gelten laut Gesetz als zollpflichtig und müssen zusätzlich die Mehrwertsteuer zahlen. Im Kaufpreis dazu zählen die Versandkosten. Je nach Situation kann der Zollsatz variieren, welches von den Produkten abhängt. Bei manchen Produkten fallen trotz eines Warenwerts von über 150 Euro keine Zollgebühren an.

Unterstützung bei der Berechnung des Zolltarifs: Die TARIC-Abfrage

Bei der EDV handelt es sich um eine elektronische Datenverarbeitung, welche die Arbeit im Umgang mit den zahlreichen Zahlen erleichtern soll. Ein gutes EDV-Programm ist die TARIC-Abfrage. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Datenbank für Zolltarife für Europa und stehen online zur Verfügung. Dort befinden sich alle relevanten Infos über Rechtsvorschriften, welche auf Bezug auf die USA von Bedeutung sein könnten. Die EDV bietet unter anderem folgende Dinge:

  • Zollpräferenzen
  • Zollunionen
  • Zollkontingente
  • automatische Zollaussetzung
  • Drittlandzollsätze

Um die notwendigen Informationen zu erhalten, wird neben dem Warencode auch das Ursprungs- beziehungsweise Bestimmungsland benötigt. Erst dann können die entsprechenden Maßnahmen im System gesucht werden.

Sicherung durch Zollantrag (EDV) in die USA

Wie oben bereits erwähnt müssen alle Waren und Produkte über dem Freibetrag beim Zoll gemeldet werden. Bei Überschreitung besteht die Möglichkeit einen mündlichen Zollantrag von bis zu 1.000 Euro zu beantragen. Alles über diesen Betrag muss schriftlich erfolgen. Bei Beträgen über 6.000 Euro ist mehr Arbeit erforderlich. Hierfür wird nicht nur ein Zollantrag gestellt, sondern auch eine Zollwertanmeldung mit vier unterschiedlichen Ausfertigungen. Nicht vergessen werden dürfen die Handelsrechnungen.

Formulare für den Antrag

Alle wichtigen und notwendigen Formulare lassen sich auf der Webseite vom Zollamt finden. Nach der Erstellung muss der Zollantrag innerhalb von 15 Tagen aus der USA gestellt werden. Bei Verzögerungen können Strafen wegen Zollhinterziehung fällig werden. Unter anderem lässt sich die Frist verlängern. Sollte der Antrag innerhalb der Frist nicht vorliegen, so kann es vom Zollamt sichergestellt werden. Weiterhin kann das Zollamt den Antrag ablehnen, falls Zweifel bestehen.

Im Hauptformular werden die Kalkulationen angegeben. In den Verkäuferposten werden die Warenpreise sowie die Umrechnungen vermerkt. Aufgrund dieser Basis berechnet das EDV-System des Zolls die Zollgebühren. Außerdem gibt es noch weitere Zusatzformulare, welche bei medizinischen Instrumenten oder Sicherheitsgütern zum Einsatz kommen. Zudem ist es möglich den Antrag im Vorfeld einzureichen. So spart man sich den Nachweis über die zu erwartenden Zollgebühren.

Zolltarife in den USA – Fazit

Bei der Berechnung der Zollgebühren spielt der Warenwert eine wichtige Rolle. Grundsätzlich gibt es drei unterschiedliche Gruppen. Je nachdem ob die Grenze überschritten wird oder nicht, können Zollgebühren sowie Mehrwertsteuer anfallen. Durch das EDV-System werden anhand der Daten die genauen Gebühren berechnet, die importiert werden. Der Antrag gilt als eine Art Absicherung.

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