Riester Rente: Wie sie auch 2019 noch sinnvoll eingesetzt werden kann

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Spätestens seit der großen Finanzkrise, die nun schon bald über ein Jahrzehnt her ist, herrscht in Deutschland allgemeine Rentenunsicherheit. Ständig warnen Politiker vor Altersarmut und Finanzexperten empfehlen, so früh wie möglich auf eine private Altersvorsorge umzusteigen. Dass das Rentenniveau aufgrund des demografischen Wandels ständig sinkt, ist schon seit 2002 bekannt. Damals wurde ein Modell eingeführt, das gegensteuern sollte: Die Riester Rente.

Wie funktioniert die Riester Rente?

Die Riester Rente funktioniert nach einem einfachen Modell: Um zusätzliche Anreize zu schaffen, privat für das Alter vorzusorgen, unterstützt der Staat bestimmte Vorsorgeleistungen – mit direkten Zulagen und mit Steuervorteilen. Damit die Riester Rente sinnvoll eingesetzt werden kann, sollten möglichst beide Vorteile genutzt werden. Wie hoch die Beiträge der Riester Rente sind, bemisst sich maßgeblich am Einkommen des Einzahlenden. Deswegen kann sich das Rentenmodell auch schon für Geringverdiener lohnen.

Ein Rechenbeispiel: Bei einem monatlichen Einkommen von 2.000 Euro beträgt das Jahresbrutto 24.000 Euro. Um den vollen Riester-Zuschuss zu erhalten, müssen mindestens vier Prozent von diesem Vorjahresbrutto in den Vertrag eingezahlt werden. Das wären in diesem Beispiel mindestens 960 Euro im Jahr. Werden diese eingezahlt, steuert der Staat eine Grundzulage von 175 Euro hinzu. Wer zusätzlich noch Kinder hat, kann von der Riester Rente besonders profitieren. Abhängig vom Geburtsjahr des Kindes können hier noch weitere 185 Euro oder 300 Euro geltend gemacht werden – für jedes kindergeldberechtigte Kind.

Bei zwei Kindern würde sich der Mindestbetrag für den Zuschuss also bestenfalls um die Grundzulage und die zweifache Kinderzulage in Höhe von 300 Euro pro Jahr reduzieren. Von den 960 Euro im gewählten Beispiel blieben noch 185 Euro übrig, die pro Jahr gezahlt werden müssen. Das entspricht etwa 15 Euro im Monat. Die Beiträge können darüber hinaus bei der Steuererklärung als Ausgaben geltend gemacht werden. Bis zu 2.100 Euro im Jahr akzeptiert das Finanzamt als private Vorsorgeleistung.

Verschiedene Modelle der Riester Rente

Nicht jedes Riester-Modell funktioniert gleich. Die Versicherungsgesellschaften haben unterschiedliche Wege, wie sie die Rente finanzieren. Wenn die Rentenversicherung beispielsweise auf privaten Fonds basiert, kommen zu den zusätzlichen Zahlen noch Gebühren hinzu. Verbraucher sollten also vor Abschluss einer Riester Rente unbedingt verschiedene Anbieter vergleichen und auf die Gebühren im Kleingedruckten achten. Insgesamt sind sich Verbraucherschützer aber bis heute einig, dass die Riester Rente ein gutes Modell ist, um privat fürs Alter vorzusorgen.

Vor allem für Familien mit Kindern und für Geringverdiener ist das Modell äußerst lohnenswert. Verschiedene Riester-Modelle wie beispielsweise die Wohn-Riester sind zudem interessant für Menschen, die bereits konkrete Pläne fürs Alter geschmiedet haben. Beim Wohn-Riester fließen die Zulagen beispielsweise in die Tilgung eines Immobilienkredites. Je konkreter die Vorstellungen vom Ruhestand sind, desto besser kann das Modell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

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