Die Geschichte des Börsenhandels

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Die „Börse“ umschreibt Handelstreffen an einem bestimmten Ort und zu definierten Öffnungszeiten. Interessant ist vor allem die Tatsache, dass die Geschichte der Börsen bereits im Mittelalter begonnen hat. Der damalige Handel fand auf den Märkten statt. Doch die Märkte und Messen boten keine ausreichenden Rahmenbedingungen und Reglementierungen, sodass es in weiterer Folge nicht möglich war, dass der Tauschwert einer Warte festgestellt werden konnte. Heute richtet sich der Preis für ein Produkt nach dem Angebot und der Nachfrage.

Großes Interesse sorgte für einen Preisanstieg – ein Warenüberangebot ließ den Preis hingegen in den Keller fallen. Menge, Qualität und auch die Art der Bezahlung wurden in weiterer Folge standardisiert. In den Mittelpunkt rückten auch die Geldwechsler. Heute ist bekannt, dass es italienische Kaufleute waren, die im Jahr 1409 die erste Börse in Brügge (Belgien) gründeten.

Von Brügge nach Amsterdam

50 Jahre später folgte die spezialisierte Warenbörse (Antwerpen). In weiterer Folge wurden Gewürze gehandelt. Die Amsterdamer Börse, die für neue Innovationen sorgte, war der Vorreiter der heutigen Wertpapierbörsen. Plötzlich war Amsterdam das finanzielle Zentrum Europas. Die Märkte entwickelten sich weiter – Ende des 16. Jahrhunderts gab es die ersten Handelsgesellschaften, die im Kolonisationszeitalter immer größer und mächtiger wurden. 1613 wurde zudem in Amsterdam die erste Aktie gehandelt. Dabei handelte es sich um eine Aktie des Zusammenschlusses der Amsterdamer Gewürzhändler („Vereinigte Ostindischen Handels-Kompanie“).

Die Entwicklung in Deutschland

Im Jahr 1540 wurde in Deutschland die erste Börse eröffnet (Nürnberg). Damals diente die Börse nur dem „Wechsel“. Wenig später folgte eine weitere Börse in Augsburg. Schon 1897 gab es Börsen in Berlin, Elbing, Düsseldorf, Breslau, Danzig, Gleiwitz, Frankfurt am Main, Königsberg, Halle an der Saale, Essen, Memel, Magdeburg, Chemnitz, Stuttgart, Zwickau, Leipzig, Dresden, München, Stetting, Posen, Bremen, Lübeck, Straßburg, Mülhausen, Augsburg, Mannheim und Hamburg.

Die Hamburger Börse, die auch als hanseatische Wertpapierbörse bezeichnet wird, ist Deutschlands älteste Wertpapierbörse. Im Jahr 1934 wurden die 21 deutschen Börsen zu neun Börsen zusammengefasst. Es blieben die Standorte Berlin, Hannover, Breslau, Hamburg, Stuttgart, Leipzig (Sächsische oder auch Mitteldeutsche Börse), Düsseldorf (Rheinisch-westfälische Börse), Frankfurt (Rhein-Mainische Börse) und München (Bayerische Börse). Aktuell gibt es acht Börsenplätze – die wichtigste Börse befindet sich in Frankfurt am Main.

Das Internet sorgte für eine Revolution

Technische Errungenschaften – so etwa Computer und auch das Internet – haben natürlich ebenfalls einen Einfluss auf die Börse gehabt. Heute vernetzen sich die Händler, damit sie 24 Stunden aktiv bleiben können. Der elektronische Börsenhandel wurde im Jahr 1971 ins Leben gerufen („NASDAQ“ – New York). 1997 folgte der elektronische Börsenhandel in Deutschland („Xetra“).

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